Brilon. . Es bleibt immer etwas hängen: Die Polizei im Hochsauerlandkreis setzt zur Spurensicherung bei Unfallflucht-Delikten eine spezielle Klebefolie ein.
Die Polizei im Hochsauerlandkreis rüstet im Rahmen ihrer Kampagne zur Bekämpfung von Verkehrsunfallfluchten auch technisch auf.
Nach dem Start einer kreisweiten Plakatkampagne, in der Einwohner und Gäste für das Thema sensibilisiert werden sollten, folgt jetzt der zweite Schritt zur Bekämpfung von Unfallfluchten.
Um für eine Unfallflucht einen Sachbeweis führen zu können, nutzt das Verkehrskommissariat der Kreispolizeibehörde seit Kurzem sogenannte Spurfix-Folie. Damit Folie können auch kleinste Partikel, wie zum Beispiel Lacksplitter, von betroffenen Pkw abgenommen und gesichert werden. Weiß doch schon der Volksmund: Es bleibt immer etwas hängen...
Kreisweite Kampagne
Unter einem digitalen Kameramikroskop erfolgt der Vergleich mit Partikeln des unfallverursachenden Fahrzeugs. Die Polizei in einer Pressemitteilung: „Auf diese Art kann aber auch eine vorgetäuschte Unfallflucht nachgewiesen werden, bei der kein anderes Fahrzeug den Schaden verursacht hat.“
Das erlebte Heiligabend eine 49-jährig Autofahrerin in Brilon. Ihr Wagen soll auf dem Parkplatz eines Baumarktes in der Möhnestraße von einem unbekannten Autofahrer gerammt worden sein.
Die komplette Fahrerseite des Wagens war demoliert. Schaden: mehrere tausend Euro. Den wollte die Frau erst bemerkt haben, als sie vom Einkaufen wieder zu ihrem Wagen zurück gekehrt sei.
Unfallflucht nur vorgetäuscht
Ein erster Verdacht, dass die Angaben der Frau nicht der Wahrheit entsprachen, kam den Polizeibeamten bereits bei Betrachtung der Unfallschäden auf. Mit Hilfe der Spurfix-Folie erfolgte dann die Spurensicherung an dem beschädigten Auto.
Die Polizei weiter: „Als der Beamte des Verkehrskommissariats der 49-Jährigen die Nachweismöglichkeit der Methode erklärte, wurde diese zunächst unsicher und wollte anschließend die Anzeige zurückziehen.“
Letzten Endes räumte die Frau ein, dass es sich nicht um einen Verkehrsunfallflucht handele. Vielmehr sei der Wagen bei einer selbst verursachten Kollision mit einer Mauer beschädigt worden worden. Das Verkehrskommissariat ermittelt jetzt wegen Verkehrsunfallflucht und Vortäuschens einer Straftat.