Altkreis. . In 20 Jahren wird aus dem Altkreis Brilon eine Stadt von der Größe Winterbergs verschwunden sein. Denn um rund 14 000 Personen geht die Bevölkerung in den sechs Kommunen bis zum Jahr 2030 zurück.

Das geht aus einer gestern veröffentlichter Hochrechnung von IT.NRW, dem früheren Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik, hervor. Demnach leben im Jahr 2030 im Altkreis Brilon noch 73 896 Menschen. Im vergangenen Jahr waren es noch 88 106.

Den mit 22,9 Prozent HSK-weit größten Aderlass muss nach dieser Berechnung Winterberg hinnehmen. In der höchstgelegenen Stadt Nordrhein-Westfalens geht die Einwohnerzahl von 13 566 auf 10 453 zurück.

Die meisten Köpfe im Altkreis allerdings verliert Brilon: Die größte Stadt des Altkreises verliert in zwei Dekaden 3719 Einwohner (-14,1 Prozent). Sie schrumpft von 26 335 Menschen auf 22 616.

Mit einem Rückgang um 19 Prozent ordentlich gebeutelt wird auch Marsberg. Lebten im Vorjahr noch 20 800 Personen in der Stadt an der Diemel, sollen es laut IT.NRW im Jahr 2030 nur noch 16 841 sein.

Olsberg verkleinert sich von 15 102 auf 13 085 Einwohner (-13,4 Prozent), Medebach von 7 912 auf 6 946 (-12,2 Prozent) und Hallenberg rutscht unter die 4 000-er Marke: In der Nuhnestadt geht die Einwohnerzahl von 4 391 auf 3953 (-10 Prozent) zurück.

Mit dem Rückgang verbunden ist in den Kommunen ein Anstieg der älteren Jahrgänge. Bei den Altersklassen bis einschließlich 65 Jahre steht durchweg ein Minus-Zeichen vor der Entwicklung.

Besonders hoch liegt der Anstieg bei den über 80-Jährigen - mit zwei Ausnahmen. In Hallenberg und Marsberg geht deren Zahl zurück, und zwar in Hallenberg von 262 auf 250 und in Marsberg von 1226 auf 1090.

Den höchsten Alters-Anstieg hat Olsberg zu erwarten. Dort leben in 2030 dann 1306 Frauen und Männer über 80, das sind 52,3 Prozent mehr als derzeit (824 Personen). Ihr Anteil an der Bevölkerung klettert von derzeit 5,9 Prozent auf 9,9 Prozent - ein absoluter Spitzenwert.

In Brilon legen die über 80-Jährigen um 14,2 Prozent zu, und zwar von derzeit 1 561 Einwohnern auf 1 783. Damit macht diese Altersklasse demnächst 7,8 Prozent der Einwohnerschaft aus.

Von 468 auf 592 steigt in Medebach die Zahl der über 80-Jährigen (+26,5 Prozent).