Altkreis. .
Woher kommen die besten Azubis oder Studis? Und wo arbeiten sie? Klare Antwort: Natürlich im Sauerland. Beispiele gefällig? Hier sind sie.
Der Hallenberger Patrick Siepe hat nicht nur vor einigen Jahren ein Top-Abitur am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Winterberg hingelegt. Im Anschluss daran bekam er ein Stipendium bei der Firma Benteler in Paderborn. Dort machte der heute 26-Jährige eine duale Ausbildung mit integriertem Studium zum Industriemechaniker.
Bei der Absolventenfeier der Fakultät für Maschinenbau der Universität Paderborn wurden die Absolventen mit hervorragenden Abschlüssen und kürzester Studienzeit geehrt. Patrick Siepe wurde für den besten Studienabschluss aller 480 Studenten ausgezeichnet. Er bestand die Prüfungen mit der Traumnote 1,0. Prodekan Dr.-Ing. Detmar Zimmer überreichte ihm den Fakultätspreis, der neben einer Urkunde und einem Weinpräsent auch mit einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro verbunden ist. Herzlichen Glückwunsch nach Hallenberg!
Mehr als nur Auto fahren
„Für viele bedeutet ein Auto einfach nur einsteigen und losfahren“, erzählt Robert Bartsch. Den 21-jährigen Briloner aber interessiert vor allem die Technik, die in einem Wagen steckt. Dementsprechend hat er sich für den Beruf des Kfz-Mechatronikers entschieden und hat jetzt beim praktischen Leistungswettbewerbs des Kfz-Handwerks auf Bundesebene den 2. Platz belegt. Der Preis wurde ihm in Koblenz im Rahmen einer Feierstunde überreicht.
Nach dreieinhalb Jahren Ausbildung bei der Automobilgesellschaft Brilon - Wahl Group BMW - hatte Robert Bartsch zunächst auf Kammer-, dann auf Landesebene die Nase vorn, so dass er sich für die Teilnahme auf Bundesebene qualifizieren konnte.
An 16 Stationen stellte der Biloner dabei sein Können unter Beweis. Dabei ging es beispielsweise darum, sich in einer elektronischen Anlage auf Fehlersuche zu begeben oder einen Motor zu vermessen. Auch zwei Aufgaben, die komplett in Englisch bearbeitet werden musste, galt es zu bewältigen.
Zurzeit besucht der 21-Jährige Vollzeit die Meisterschule im bbz Arnsberg; anschließend möchte er noch eine Meister-Plus-Fortbildung (Betriebswirt) machen.
Holz ist sein Element
Aus Bad Berleburg kommt er, in Winterberg arbeitet er. Christian Grobbel. Und welcher Vierjährige weiß schon, was er später mal werden will? Und liegt damit dann auch noch richtig?
Christian Grobbel hat als Kind schon gern gebastelt. Die Weihnachtsgeschenke mussten aus Holz sein und als das kleine Hotel der Eltern umgebaut wurde, war er mitten drin und genoss das Geräusch der Säge, den Geruch von Holz und den Trubel um die Handwerker.
Heute ist Christian Grobbel der zweitbeste Tischlergeselle in ganz Deutschland. „Das ist einfach grandios“, sagt der 20-Jährige. Mit einem Praktikum bei Objekteinrichtung Bröker in Winterberg begann seine offizielle Handwerker-Laufbahn. „Dann war klar, dass der Beruf das Richtig für mich ist.“ Im Sommer 2009 fing Grobbel dort seine Lehre an. Drei Jahre später bei der Gesellenprüfung schnitt er als Innungsbester im Hochsauerlandkreis ab. „Das hat mich ziemlich überrascht.“ Dann folgte die Prüfung bei der Kammer Südwestfalen - für das Prüfungsstück hatte er vier Stunden Zeit und überzeugte wieder. Dann folgte die Einladung auf Landesebene, wo er sich gegen sieben andere Teilnehmer aus ganz Nordrhein-Westfalen durchsetzte. Bei der Preisverleihung in Düsseldorf hat er außerdem noch bei einer Verlosung gewonnen. „Ich glaub, mich hat ein Schwein geküsst“, sagt der erfolgreiche Berleburger und lacht.
Das Glück hat ihn auch in Celle beim Leistungswettbewerb auf Bundesebene begeleitet: 19 Stunden hat die Prüfung gedauert. „Davon waren 18 Stunden Stress, aber ich habe keine schwerwiegenden Fehler gemacht und mich nicht unter Druck setzen lassen.“ Familie und Firma sind begeistert vom Ergebnis, das er auch mit seinen Freunden kräftig gefeiert hat. Nach zwei Jahren als Geselle bei seine Ausbildungsbetrieb will er seinen Meister machen.
Handwerk
Große Anerkennung für die Toptalente des nordrhein-westfälischen Handwerks: Bei der Schlussfeier des Westdeutschen Handwerkskammertages in der Handwerkskammer Düsseldorf wurden die besten Gesellinnen und Gesellen des zurückliegenden Prüfungsjahrgangs ausgezeichnet. Besonders erfolgreich waren die Handwerkerinnen und Handwerker aus Südwestfalen. 17 erste, elf zweite und zwei dritte Landessiege unterstreichen die Ausbildungsqualität in Südwestfalen.
In einer Talkrunde betonten Guntram Schneider, Minister im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW, Siegfried Schrempf, Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, und Willy Hesse, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), den Wert der Ausbildung im Dualen System. Weitere 1. Landessieger wurden (Beruf, Sieger/-in, Betrieb):
Anlagenmechaniker /-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK): Jan Niklas Thiem, Marsberg, Lachenit Sanitär- und Heizungsbau GmbH, Marsberg;
Buchbinder/-in, FR Druckweiterverarbeitung (Serie): Ruben Kleine, Gevelsberg, Berufsbildungswerk Josefsheim gGbmH, Olsberg;
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/-in: Robin Haubold, Brilon, Thomas Kloke, Brilon;
Kraftfahrzeugmechatroniker/ -in: Robert Bartsch, Brilon, Automobilgesellschaft Brilon mbH & Co. KG, Brilon;
Straßenbauer/-in: Daniel Brinkmann, Winterberg, Wilhelm König und Söhne, Straßen- und Tiefbau GmbH, Schmallenberg;
Tischler/-in: Christian Grobbel, Bad Berleburg, Bröker Objekteinrichtungen GmbH & Co. KG, Winterberg;
Als zweite Landessieger konnten sich platzieren:
Feinwerkmechaniker/-in: Mark Engelhardt, Schmallenberg, Sommer Sondermaschinenbau GmbH, Brilon;
Maler/-in und Lackierer/-in: Jasmin Schulte, Marsberg, Willi Westemeyer, Malerbetrieb, Marsberg.