Westheim. .

Die 16 noch streikenden Mitarbeiter kehren am Montag, 5. Oktober, um 6 Uhr wieder zurück an ihren Arbeitsplatz bei der Kombi-Massiv-Bauelemente (KMB). Ist der Streik damit beendet? „Nein, wir setzen den Streik nur aus“, so Bodo Matthey, stellv. Regionalleiter der IG Bauen-Agrar-Umwelt (BAU), auf Nachfrage der WP. „Nur mit Streik ist der Herr Jacobs nicht zu knicken. Jetzt müssen wir sehen, wie es weitergeht.“

Gekündigt und weggezogen

Nicht an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt ist der Betriebsratsvorsitzende Rene Heißig. Er hat gekündigt und ist mit seiner Familie in seine Heimat nach Thüringen gezogen. „Ich kann das verstehen. Er hat den psychischen Druck nicht ausgehalten.“ In der kommenden Woche soll ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Matthey: „Wenn ein neuer Betriebsratsvorsitzender gewählt ist und wir wieder im Werk sind, hat der Betriebsrat volles Mitspracherecht. Dann führen wir die Firma dahin, wo sie arbeitsrechtlich hingehört.“ Dann werde die Einigungsstelle unter dem Vorsitz des Landesarbeitsgerichtes Hamm wieder ins Leben gerufen und ihre Arbeit aufnehmen, bleibt Gewerkschaftler Matthey weiter am Ball.

Wie berichtet, war die zweite Verhandlung der Einigungsstelle mit der Geschäftsführung, Gewerkschaft und Betriebsrat vor gut zwei Wochen abgebrochen worden. Dies darum, weil nach Aussagen Mattheys seitens der Geschäftsführung damit gedroht worden sei, dass wegen fehlender Aufträge die Produktion ganz eingestellt bzw. teilweise eingestellt werden sollte und dann hätten sowieso Stunden abgebaut und Urlaub genommen werden müssen. Matthey: „Die Produktion wurde nicht eingestellt. Es wurde weitergearbeitet. Die 16 Streikenden sind am Montag wieder mit dabei.“ Die Geschäftsführung dazu: „Kein Kommentar.“

Der Haussegen bei der KMB hängt seit langem schief. Alles begann am 19. Dezember 2011 mit der Gründung eines Betriebsrates. Geeinigt haben sich Gewerkschaft, Betriebsrat und Geschäftsführung bisher nicht.