Altkreis. .
Das Festival „Stimmakrobaten“ geht in diesem Jahr neue Wege. Erstmals gibt es ein Chorprojekt für Jedermann. Anfang Dezember wird in Medebach und Bigge die D-Dur-Messe von Dvorak aufgeführt. Und jeder kann mitmachen. Wie das funktioniert?
„Wir suchen Menschen, die Freude am Singen haben, die das gerne in Gemeinschaft tun, die mit ihrem Partner oder ihrer Familie einmal gemeinsam in einem Konzert mitwirken wollen und die ein Chorwerk der Romantik kennenlernen möchten“, umreißt Kulturamtsleiter Georg Scheuerlein die Idee. Ganz bewusst sollen sich Leute angesprochen fühlen, die im tiefsten Innern immer gerne schon mal singen wollten, bislang aber den entscheidenden Schritt verpasst haben. „Wir wollen auf gar keinen Fall einen neuen Chor gründen oder bestehenden Vereinen das Wasser abgraben. Nichts liegt uns ferner“, beteuert Scheuerlein.
Oft eine Zeitfrage
Aber vielen an Musik-Interessierten fehle oft aus beruflichen oder anderen Gründen die Zeit, um regelmäßig zu Chorproben zu gehen oder um sich an einen Verein zu binden. Dennoch sei der Wunsch da, selbst aktiv Musik zu machen. Aber wer weiß: Vielleicht findet ja mancher durch das Projekt so eine Freude am Singen, dass später doch noch mehr daraus wird. Angesprochen fühlen sollten sich aber auch Mitglieder aus reinen Männer- oder Frauenchören, die gerne einmal bei einer gemischten Besetzung mitsingen möchten.
„Mitmachen kann jeder!“, betont Scheuerlein noch einmal und lässt sich damit durchaus auf ein Risiko ein. Schließlich weiß er nicht, ob sich 40 oder 400 Teilnehmer melden. „Wer mitmacht, muss nicht zwingend Noten lesen können. Die Begeisterung und die Freude sind viel wichtiger. Für das Dvorak-Projekt verfügen wir über einen kleinen Kern von erfahrenen Chorsängern, die schon einmal das Grundgerüst stellen. Alles andere findet sich auch für den Anfänger erstaunlich schnell – nur Mut!“
Die Probentage stehen fest und wer sich für das Projekt interessiert, sollte auch möglichst zu allen Terminen kommen. An den beiden Samstagen 10. und 17. November wird jeweils von 10 bis 13 Uhr (Sopran und Tenor) sowie von 14 bis 17 Uhr (Alt und Bass) in der Bildungswerkstatt Olsberg geprobt. Am Samstag, 1. Dezember, gibt es eine Gesamtprobe, am Freitag, 7. Dezember, eine Generalprobe und dann folgen die Konzerte am 8. Dezember um 19 Uhr in der Medebacher St.-Peter-und-Paul-Kirche und einen Tag später um 17 Uhr in der Bigger Martinus Kirche. Begleitet wird der Projektchor vom Kammerorchester Olsberg der HSK-Musikschule unter der Leitung von Georg Scheuerlein. Die erfahrenen Chorpädagogen Susanne Lamotte und Rainer Zingler werden die einzelnen Lieder mit den Teilnehmern einstudieren. Solisten des Abends sind die Sopranistin Dilek Gecer und die in Brilon aufgewachsene Schirin Partowi (Alt).
Mit Profis auf der Bühne
„Damit stehen die Projektteilnehmer gemeinsam mit wirklichen Profis auf der Bühne. Die musikalischen Laien sollen dadurch aber nicht vorgeführt werden. Es geht uns darum, dass die Anfänger sich bei den Profis den einen oder anderen Kniff abgucken und dass ihnen das gute Gefühl vermittelt wird, dass sie gemeinsam ein bedeutendes Chorwerk mit namhaften Solisten und Orchester aufführen können“, sagt Georg Scheuerlein.
Aber wie weiß der Laie, ob er Bass, Tenor, Alt oder Sopran singt? Scheuerlein: „Das finden wir ganz schnell raus. Da reicht sogar schon ein Gespräch am Telefon.“ Die Unterlagen für das Projekt können bei der Musikschule Hochsauerlandkreis, Rothaarsteig 1, in 59929 Brilon angefordert werden. Das geht aber auch telefonisch unter 02961 943250. Weitere Informationen gibt es zudem per Mail unter georg.scheuerlein@hochsauerlandkreis.de
Anmeldeschluss ist der 30. Oktober.