Altkreis Brilon. In Winterberg sind im ersten Quartal dieses Jahres mehr Gäste abgestiegen als in den anderen fünf Kommunen des Altkreises Brilon zusammen. 106 262 Ankünfte verzeichneten die Statistiker in dem Wintersportort - sage und schreibe 30,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Zum Vergleich: Den Hochsauerlandkreis insgesamt steuerten 280 887 Gäste an, 14,5 % mehr als im Vorjahr.

Ein Teil der Erklärung: der neue Landal-Ferienpark mit seinen 150 Häusern taucht erstmals in der Statistik auf. Der Park katapultiert auch die Übernachungszahlen in neue Dimensionen. Die schossen von 247 692 auf 332 660 empor. Aber Tourismus-Direktor Michael Beckmann hat noch eine weitere Erklärung für den Boom: das Winterwetter im Februar. Nach den bis dahin schwachen Wintersportwochen kam im Februar die ganz große Welle. Für den Rest des HSK blieb somit lediglich ein Übernachtungszuwachs von 7229 übrig.

Zwei Verlierer gibt es: Sundern und Brilon. In den Beherbergungsbetrieben der Stadt des Waldes mit mindestens 10 Betten - nur die werden erfasst - stiegen von Januar bis März 8313 Gäste ab, 817 weniger als im Vorjahreszeitraum. Tourismusdirektor Rüdiger Strenger kennt den Grund: „Ein ausschließlich direkt in den Niederlanden vermarktetes Hotel in Brilon Wald taucht nicht in der Statistik auf.“ Es sei nach Auskunft des Landesdatenamtes in diesem Zeitraum als geschlossen gemeldet worden.

Dass gerade diese Klientel fehlt, zeigt die Statistik: So ging die Zahl der ausländischen Gäste im Quartalsvergleich fast um die Hälfte von 2749 auf 1437 zurück. Bei den Übernachtungen machte die Differenz sogar 67,5 % aus: sie brach von 9157 auf 2979 ein.

Um diesen Sonderfall bereinigt, ergebe sich, so Rüdiger Strenger, sogar ein Zuwachs bei Besuchern und Übernachtungen. Denn insgesamt gingen die Übernachtungen nur um 3492 auf 28 853 zurück.

Marsberg: Gäste 1310 (+34,8 %) / Übernachtungen 2398 (+37,8 %);
Olsberg:
Gäste 15 030 (+9 %)/ Übernachtungen 45 810 (+6,5 %);

Medebach: Gäste 48 876 (+112 %) / Übernachtungen 8186 077 (+2 %);
Hallenberg: Gäste 8552 (+9,5 %) / Übernachtungen 19 015 (5,7 %).