Olsberg. Für Wanderfreunde ist Olsberg schon jetzt ein lohnendes Ziel. Hier gibt es zahlreiche gut ausgeschilderte und erlebnisreiche Rundwege. Auch Langstreckentouren wie der Rothaarsteig führen durch die Stadt an der jungen Ruhr. Rechtzeitig zu den Sommerferien wird Olsberg um eine Attraktion reicher: einen barrierearmen Erlebnisweg am Langer Berg, der auch von Menschen mit Behinderung, älteren Menschen und Familien mit Kinderwagen gut genutzt werden kann.

Der gut zwei Kilometer lange Weg beginnt und endet am Wanderparkplatz auf dem Langer Berg, dem Tor zur Waldroute. Seine Strecke führt über einen Teil der Waldroute und des Kneippwegs. „Als Besonderheit gibt es fünf Stationen am Wegesrand, die den neuen Wanderweg zu einem echten Walderlebnispfad machen“, sagt Mechthild Funke von der Olsberg Touristik. Unter anderem sind das ein Baumtelefon, ein Klangspiel aus Baumstämmen und ein Hochsitz, der auch mit dem Rollstuhl befahren werden kann. Von hier aus haben die Wanderer einen Ausblick bis zu den Bruchhauser Steinen.

Gebaut haben diese Stationen die angehenden Werker in der Forstwirtschaft des Josefsheims Bigge und ihr Ausbilder Achim Beule. Im Berufsbildungswerk des Josefsheims werden junge Menschen mit Behinderung in 30 verschiedenen Berufen für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Der Werker in der Forstwirtschaft ist seit knapp vier Jahren im Angebot des Berufsbildungswerks. „Unser erster Ausbildungsjahrgang hat im Sommer vergangenen Jahres die Abschlussprüfung absolviert“, berichtet Achim Beule. Mit beachtlichem Erfolg: „Alle sechs Auszubildenden haben unmittelbar danach Arbeitsplätze gefunden.“

Insgesamt knapp 100 Arbeitsstunden haben die Auszubildenden am Langer Berg geleistet, um die fünf Stationen zu planen und zu bauen. Für sie war es nicht der erste Einsatz in Sachen Walderlebnispfad. Auch die zehn Stationen des Sinnepfades am Hennesee in Meschede sind ihr Werk. Hierbei konnten sie im vergangenen Jahr sehr viel praktische Erfahrung für ihre zukünftige berufliche Tätigkeit sammeln.

„Dank der Unterstützung weiterer Sponsoren, zum Teil in Arbeitsleistung, zum Teil als Geldzuschuss, konnten wir die Kosten für den neuen Erlebnisweg gering halten“, freut sich Mechthild Funke. Dass der Weg tatsächlich barrierearm ist, haben Menschen mit Behinderung aus dem Josefsheim getestet.

Sie waren im Frühjahr mit ihren Rollstühlen am Langer Berg unterwegs und haben ihre Erfahrungen in die Entwicklung des Weges eingebracht. Was jetzt noch fehlt, ist einfach ein einprägsamer Name. Der soll aber bis zur geplanten Eröffnung Ende Juni gefunden sein. Denn rechtzeitig zu den Sommerferien soll der neue Erlebnispfad der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.