Brilon/Meschede. .
Der CDU-Landtagsabgeordnete Hubert Kleff aus Wulmeringhausen wird nach Informationen unserer Zeitung nicht mehr zur Wahl antreten. Er wird am heutigen Mittwoch in der Sitzung des Kreisvorstands seinen Verzicht erklären. Mögliche Nachfolger laufen sich bereits warm.
Offiziell möchte sich Kleff bis zu seiner Erklärung nicht äußern. Hintergrund seiner Entscheidung nach Informationen unserer Zeitung: Er möchte Platz für einen jüngeren Politiker machen - im Fall einer erneuten Kandidatur und Wiederwahl würde Kleff im Alter von 70 Jahren aus dem Landtag ausscheiden.
Bei der CDU im Hochsauerlandkreis läuft unterdessen das Verfahren für die Aufstellung der Kandidaten. Benötigt werden zwei: einer für den Wahlkreis Arnsberg, Sundern, Eslohe und Schmallenberg - das wird voraussichtlich wie bisher Klaus Kaiser werden. Und einer für den Wahlkreis Meschede, Bestwig und Altkreis Brilon - der Nachfolger von Hubert Kleff.
In dieser Woche wählen die örtlichen Verbände zur Vorbereitung ihre Delegierten. Diese werden am Mittwoch, 28. März, über die Landtagskandidaten abstimmen. Dazu wird es eine zentrale Veranstaltung um 19 Uhr in der Schützenhalle St. Georg in Meschede geben. Die eine Hälfte der Delegierten stimmt über Kaiser ab, die andere Hälfte über die Bewerber für den Posten von Hubert Kleff.
Das Kandidaten-Karussell für die mögliche Nachfolge von Hubert Kleff kommt langsam in Fahrt. Noch sind nicht alle möglichen Bewerber bekannt, aber Namen wie Matthias Kerkhoff, der schon vor der letzten Bundestagswahl parteiintern als Kandidat gegen Patrick Sensburg angetreten war, oder der bisherige Büroleiter von Hubert Kleff, Wolfgang Diekmann, tauchen auf. Sicher wird es auch den ein oder anderen Überraschungs-Bewerber geben. So fällt hinter vorgehaltener Hand auch der Name des Winterberger Tourismus-Direktors Michael Beckmann, der in den letzten Jahren auch ein hervorragendes Netzwerk in Düsseldorf aufgebaut hat. Aus Kreisen der CDU und JU Meschede wird vermehrt der Name Volker Arens genannt.
Wolfgang Diekmann, der den Dingen gestern nicht vorgreifen wollte, äußerte sich auf Anfrage der WP nicht zur Sachlage. Keine Stellung wollte Matthias Kerkhoff gestern beziehen: „Aus Respekt vor dem Amtsinhaber, der sich erst am Mittwoch erklären wird, werde ich nichts dazu sagen. Es gehört sich, dass sich erst Hubert Kleff erklärt. Alles was danach folgt, folgt danach.“ Zu den Spekulationen um seine Person wollte sich gestern auch Michael Beckmann nicht äußern. Auch aus Respekt vor dem Amtsinhaber. Nur soviel: „Wenn der Kandidat Hubert Kleff heißt, dann ist es Hubert Kleff.“
Nicht ganz unwichtig bei der Kandidatenkür wird der langjährige Landtagsabgeordnete, heutige CDU-Ehrenvorsitzende und ehemalige Kreisvorsitzende Günter Langen aus Medebach sein. Im Gespräch mit dieser Zeitung wollte Langen gestern aber noch keine konkreten Namen kennen. „Die Frage nach möglichen Kandidaten, wenn denn Hubert Kleff aufhören würde, haben mir heute schon mehrere gestellt. Ich mache mir natürlich schon Gedanken, wer der richtige Mann oder die richtige Frau wäre, Namen werde ich aber sicher keine nennen.“
Einen möglichen „Quereinsteiger“ wie Beckmann kann sich der erfahrene Politiker aber schon vorstellen. „Er ist engagiert, war bereits politisch in der Verantwortung und hat die Fähigkeit, dieses Mandat ausführen zu können. Diese Eigenschaften haben andere aber auch. Ich würde gerne erst ein persönliches Gespräch abwarten.“ Er wisse, so Langen, „wer vorsichtig seinen Hut in den Ring wirft. Da gibt es eine handvoll Kandidaten“.
Einen Kandidaten favorisieren wird Langen zumindest öffentlich nicht: „Ich will kein Schulmeister sein, die Delegierten sollen frei sein in ihrer Entscheidung.“ Auch in der Frage, aus welcher Region der Kandidat/die Kandidatin kommen sollte, hält er sich zurück: „Man muss immer die Person sehen. Natürlich ist einem das Hemd näher als der Rock, deshalb wird man im Altkreis sagen „Lass es uns in der Region belassen“. Aber auch der Mescheder Raum ist stark und es sind richtige Persönlichkeiten dabei, die alle eine gute Chance haben.“