Altkreis. .

Winterberg liegt nicht nur geografisch gesehen weit oben - auch bei den Gäste- und Übernachtungszahlen. Das zeigt die aktuelle Beherbergungsstatistik für 2011. Gestern legte die Abteilung für Information und Technik (IT) - früher Statistisches Landesamt NRW - die neuesten Zahlen vor. Demnach kamen im vergangenen Jahr 297 060 Gäste in die Region rund um den Kahlen Asten. Das ist ein Plus von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Übernachtungszahl stieg um 16,3 Prozent auf 986 452.

„Dabei liegen wir eigentlich sogar bei weit über einer Million Übernachtungen. Denn das erste Halbjahr des Landal Ferienparks, der im Dezember 2010 an den Start ging, wurde zahlenmäßig von den Statistikern noch gar nicht berücksichtigt“, sagt Tourismusdirektor Michael Beckmann. Das deutliche Plus führt er aber nicht nur auf die neue Einrichtung zurück. „Auch der Hotelbereich hat um zehn Prozent zugelegt. Man merkt, dass der Name Winterberg an Strahlkraft gewonnen hat.“

Mit einer Million Gästeankünften sieht der Tourismusfachmann aber auch ein gewisses Limit erreicht. „Wir peilen keine weitere quantitative Steigerung an; es muss jetzt darum gehen, die Wertschöpfung zu erhöhen und die Qualität weiter zu steigern.“

Immer noch eine sehr hohe Zahl (174 643), aber dennoch einen Verlust von 5,6 Prozent bei den Gästen verbucht IT für die Stadt Medebach. Die Übernachtungen pendelten sich bei 738 688 ein. Das ist ein Minus von 5,2 Prozent. Vera-Lina Schütz leitet erst seit September vergangenen Jahres die Touristikzentrale in Medebach. „Ich kann nur feststellen, dass die Monate sehr wechselhaft waren. April und Juni waren zum Beispiel besser gebucht als 2010, andere Monate hingegen schlechter.“ Medebach habe auch einige kleine Betriebe, die unter der Neun-Betten-Grenze der Statistiker liegen. Insofern könne sie die Zahlen nur bedingt kommentieren.

Von den 3816 registrierten Gästebetten in Medebach gehen 90 Prozent auf das Konto des CenterParcs Hochsauerland. Doch die von den Statistikern ermittelten Einbußen für Medebach will der Park nicht auf seine Schultern nehmen. Das Jahr sei ähnlich dem Vorjahr verlaufen, meint die Generalmanagerin Esther Puma. Allerdings rechne der Park sein Geschäftsjahr nicht kalendarisch ab. „Unser Jahr läuft von Ende September bis Oktober nächsten Jahres.“ Man gehe sogar von einem leichten Plus aus.

Was die Generalmanagerin in den letzten Jahren beobachtet hat, ist ein rückläufiger Anteil ausländischer Gäste. Das deckt sich mit dem Minus von 14,1 Prozent in der Statistik. „Als wir angefangen haben, war das Verhältnis 30 Prozent deutsche Gäste zu 70 Prozent Urlauber aus den Niederlanden. Unsere Marke hat sich inzwischen auch in der Bundesrepublik etabliert. Mittlerweile kommen 60 Prozent aus Deutschland.“

Immerhin bleiben die Gäste überdurchschnittlich lange in der Hansestadt. Während kreisweit die Verweildauer konstant bei 3,4 Tagen liegt, bleibt der Medebach-Urlauber 4,2 Tage. Auch das liegt zum Großteil an dem Park, der feste Kurzwochen oder lange Wochenenden anbietet. „Zurzeit ist unser Haus sehr gut gebucht – von Wintersportlern und Karnevalsflüchtlingen“, sagt Esther Puma.

Auf Rang 3 der sechs Altkreisstädte landet Olsberg, das mit einem Plus von 14,1 Prozent bei den Gästezahlen sogar den Vogel abschießt. Besonders auffällig: Der Anteil der ausländischen Gäste steigt um 85,5 Prozent. „Wir haben schon im Laufe des Jahres gesehen, dass sich dieser Trend abzeichnet. Es gibt drei größere Hotels im Stadtgebiet, die intensiv auf dem niederländischen Markt werben. Zudem gibt es einige kleine Betriebe in holländischer Hand“, versucht Vera Kevekordes von Touristik und Stadtmarketing Olsberg das Phänomen zu erklären.

Minus in Hallenberg

Auf Platz 4 landet Brilon mit einem Gästeplus von 12 Prozent, vor Hallenberg und Marsberg. Die Nuhnestadt baut allerdings stark ab: 6,5 Prozent weniger Gäste und 7,4 Prozent weniger Übernachtungen. Marsberg legt hingegen bei beiden um 9,9 bzw. sogar 10,2 Prozentpunkte zu.