Winterberg. . Nein, amüsiert waren sie nicht, die Politiker aller Fraktionen im Rat Winterberg am Donnerstagabend. Und auch Bürgermeister Werner Eickler machte keinen Hehl aus seinem Ärger über Aussagen in Medienberichten zum geplanten Ferienpark in Andreasberg, in denen der Landal-Park eine große Rolle spielte. Denn die Art und Weise der Umsetzung des Winterberger Ferienparks, so die Botschaft der Aussagen, mache als schlechtes Beispiel eine Realisierung der Anlage in Andreasberg nicht gerade einfacher.

Diese Darstellung wollten sowohl Verwaltung als auch Ratsvertreter in Winterberg so nicht stehen lassen. Dabei geriet insbesondere das ehemalige langjährige Ratsmitglied Hans-Walter Schneider in die Kritik. Der stellvertretende Regionalrats-Vorsitzende der SPD hatte jüngst mit seiner öffentlichen Stellungnahme den Eindruck erweckt, dass der Landal-Park eben nicht so umgesetzt wurde wie bei der Genehmigung konzipiert.

Stein des Anstoßes der geäußerten Kritik in den Medien ist die Infrastruktur im Landal-Ferienpark. Diese sei so umfangreich, dass die Gäste sehr wohl ihren Urlaub komplett in der Anlage verbringen könnten. Eine Voraussetzung für die Genehmigung des Parks sei aber gewesen, dass die Gäste nur bedingt Infrastruktur vorfinden, um so die Angebote in der Region zu nutzen. Mit Blick auf die ähnliche außenorientierte Konzeption des Parks in Andreasberg wird Winterberg daher als „schlechtes Beispiel“ wahrgenommen.

„Diese Aussage ist die Unwahrheit. Der Investor hatte nie vor, Indoor-Anlagen zu bauen für 1300 Gäste, sondern lediglich Mindesteinrichtungen der Grundversorgung. Die se Konzeption wurde auch 1 zu 1 umgesetzt. Wir werden in der Region völlig falsch dargestellt. Die Botschaft, dass man Winterberg künftig nicht mehr trauen könne, können wir so nicht stehen lassen. Ich fühle mich persönlich angegriffen“, betonte Bürgermeister Werner Eickler. Und Martin Schnorbus (CDU) setzte noch einen drauf: „Dies ist eine große Sauerei! Herr Schneider hat seine Meinung zum Schaden der Stadt formuliert, da müssen wir Öffentlichkeitsarbeit machen.“ Für Heinz Schmidt ist die Infrastruktur im Landal-Park im Vergleich zum Center Parc in Medebach schlicht „Pillepalle“. Der SPD-Fraktionschef Harald Koch wollte sich zur Person Hans-Walter Schneider nicht äußern: „Ich kann aber sagen, dass wir den hier im Rat gemachten Ausführungen folgen können. Wir teilen auch die Ansicht, dass wir durch den Landal-Park Kaufkraft gewonnen haben.“

Einstimmig wurde nach der Diskussion eine Strategie festgelegt. So wird die Stadt Winterberg über die Medien Öffentlichkeitsarbeit betreiben, um ihre Sicht der Dinge klarzustellen. Zudem wird die Bezirksregierung informiert und sowohl die Fraktions-Spitzen in Medebach als auch der Regionalrat erhalten eine Einladung, um sich vor Ort im Landal-Park selbst ein Bild über die Infrastruktur zu machen.