Willingen. .
Bausteine sollen es richten. Symbolisch natürlich. Denn nur mit Steinen allein ließen sich der neue Kampfrichterturm und eine fest installierte Flutlichtanlage am Mühlenkopf nicht realisieren. So aber erhält jeder, der die beiden Bauprojekte des SC Willingen zur Sicherung weiterer Weltcup-Skispringen mit einer Spende unterstützt, einen kleinen Baustein als Dankeschön.
„Wir wollen mit der Aktion ein Signal nach außen senden, wie wichtig diese Veranstaltung für die Region ist“, betonte gestern Dieter Schütz, Pressechef des SC Willingen. „Die Menschen im Upland und auch weit darüber hinaus wollen ihren Weltcup behalten. Schon mit kleinen Mitteln können sie uns dabei helfen. “
Hintergrund: Der Internationale Skiverband (FIS) hatte den Ski-Club aufgefordert, bis 2013 den Kampfrichterturm zu erneuern und eine feste Flutlichtanlage zu erstellen. Nichts für das kleine Portemonnaie. So beziffert der Club die Kosten für beide Projekte auf stolze 2,2 Mio. Euro. Neben der immensen Summe kommt erschwerend hinzu, dass die Zeit drängt. „Spätestens im Herbst 2012 sollte das Projekt umgesetzt sein, wenn wir weiter international dabei sein wollen“, so Dieter Schütz. Seit Wochen führe man auf allen politischen Feldern Gespräche, um Fördergelder der öffentlichen Hand zu bekommen. Gemeinde, Kreis, Land und Bund stehen dem Projekt keineswegs ablehnend gegenüber. Doch wie viel Geld am Ende zusammenkommt, steht noch in den Sternen. Der Kreis Waldeck-Frankenberg hat inzwischen 220 000 Euro zugesichert. „Aber wir gehen davon aus, dass auch wir noch einiges beisteuern müssen“, meint der SC-Pressechef. So sei nach vielen Überlegungen im Vorstand die Baustein-Idee kreiert worden.
Im Klartext: Der Club hat in den letzten Tagen Hunderte von Briefen an Mitglieder, Betriebe, Freunde, Geschäftspartner, Förderer und Sponsoren im Umkreis von 50 km verschickt mit der Bitte um Unterstützung. „Wir wollen nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv bei der Umsetzung der Projekte mithelfen“, setzen Schütz und der Vorstand auf breite Bürgerhilfe, die eine Anschubfinanzierung möglich machen soll.
Die „Bausteine für die Mühlenkopfschanze“ können von jedem erworben werden. „Ganz egal, ob 20 oder 1000 Euro, uns ist jede Spende recht. Und jeder, der hilft, bekommt garantiert auch einen kleinen Baustein“, meint Schütz schmunzelnd.
So werden sich in den nächsten Tagen und Wochen sicher auch viele Kneipenbesucher wundern, wenn auf dem Tresen plötzlich ein Baustein auftaucht. „Damit sind wir mit den Menschen sofort im Gespräch“, hofft der Pressesprecher auf eine möglichst breite Zustimmung für die Aktion. Im neuen Kampfrichterturm sollen dann übrigens alle Helfer auf einer Tafel - ohne die jeweilig gespendete Summe - mit ihren Namen verewigt werden.
„Wir alle hoffen, dass die Aktion ein Erfolg wird“, so Dieter Schütz. Einen Fan hat er bereits gewonnen. Der Renndirektor des Internationalen Skiverbandes (FIS), Dr. Walter Hofer, ist von der Club-Initiative angetan. „Ihr Willinger packt es selbst mit an, das finde ich riesig.“