Brilon/Gevelinghausen. An die 45 Fohlen und über 15 dreijährige Stuten wurden am Dienstag bei den Stutenschauen in Brilon und Gevelinghausen vorgestellt.

Fohlen zerren aufgeregt an ihren Stricken, Hufe werden eingefettet, Stuten schnauben und die letzten Schmutzreste werden aus dem glänzenden Fell gebürstet. Vor gut besuchter Kulisse und bei bestem Wetter zeigen sich auf dem Reiterhof Witthaut hauptsächlich Warmblüter mit eingeflochtener Mähne und auf Hochglanz gestriegelt von ihrer besten Seite.

Eine Kommission des westfälischen Pferdestammbuchs um den Zuchtleiter Dr. Friedrich Marahrens bewertet neben den Grundgangarten, dem Körperbau und der Haltung auch das Wesen der jugen Tiere. Unter anderem können sich ein Hengstfohlen von Contini aus Altenbüren und ein Stutenfohlen von Scolari aus Alme in ihren Gruppen durchsetzen.

Außerdem werden einige dreijährige Stuten von der Kommission erstmals zur Zucht zugelassen und ausgewählte Pferde können sich für die Eliteschau in Münster qualifizieren oder bekommen eine Verbandsprämie. Anschließend werden die Fohlen in das Pferdestammbuch eingetragen und mit einem Brandzeichen versehen.

Doch nicht immer läuft alles nach Plan: Fohlen springen in wilden Bocksprüngen über den Platz, anstatt wie gefordert neben ihrer Mutter zu traben und eine dreijährige Stute reißt sich los und muss nach einigen Runden im gestreckten Galopp wieder eingefangen werden.

„So hatten alle Züchter noch einmal die Gelegenheit, ihren Nachwuchs einem breiten Publikum zu präsentieren.”

Franz-Josef Gilsbach

In Gevelinghausen machen die Kaltblüter ab 17 Uhr ihrem Namen hingegen alle Ehre - zumindest die meisten. In ruhiger Manier folgen sie ihren Müttern im Trab um den Reitplatz. Auch Helmut, ein Zuchthengst von Heinz Kussmann aus Bigge, schickt wie im vergangenen Jahr einige Fohlen ins Rennen, von denen drei sogar in ihren Ringen die vorderen Plätze belegen. Unter den dreijährigen Kaltblutstuten gewinnt ein Fuchsschimmel von Nelson, Besitzer ist ebenfalls Heinz Kussmann. Wie in Brilon werden auch in Gevelinghausen einige Pferde zur Eliteschau zugelassen oder als Verbandsprämienstute ausgezeichnet.

Insgesamt ist es für die westfälischen Züchter und auch für den Kreisvorsitzenden im HSK, Franz-Josef Gilsbach, ein durchaus gelungener Nachmittag gewesen: „Das war die letzte Stutenschau in diesem Jahr und so hatten alle Züchter noch einmal die Gelegenheit, ihren Nachwuchs einem breiten Publikum zu präsentieren.”