Winterberg.

(wi) Da soll noch mal einer sagen, das Klima in Winterberg sei zu kalt: Offenbar gedeiht dort sogar Marihuana - zumindest in einer gut (und schwarz) beheizten Plantage.

Drogenfahndern der Essener Zollfahndung ist ein Schlag gegen den internationalen Drogenanbau und den organisierten Handel damit im Sauerland gelungen. 400 Marihuana-Pflanzen wurden in einem Wohnhaus in Winterberg entdeckt

Schon seit einiger Zeit hatten die Essener Drogenfahnder zwei Verdächtige in Winterberg auf dem Kieker und gegen sie ermittelt.

Nachdem sich die Erkenntnisse der Fahnder verdichtet hatten, schlugen die zehn Beamten in dem Einfamilienhaus zu. „Dass sie mit ihren Ermittlungen genau richtig gelegen hatten, zeigte sich bald“, so der Sprecher der Zollfahndung, Ulrich Schulze.

Im Keller des älteren Gebäudes in dem Wintersporort stießen die Ermittler auf eine professionelle „Indoor-Plantage“ mit rund 400 üppigen Gewächsen. Die fast erntereifen Pflanzen hätten im Laufe eines Jahres mindestens 90 Kilo Marihuana ergeben, meinen die Experten. Mit diesem Ertrag wäre auf dem Schwarzmarkt ein Erlös von etwa 400 000 Euro zu erzielen gewesen. Um die Anlage letztlich auch „wirtschaftlich“ betreiben zu können, hatten die Täter die energieintensive Plantage direkt vor dem Zähler mit dem Stromnetz verbunden und damit quasi auch den Strom gestohlen.

Die beiden „Hanfgärtner“ - ein 35-jähriger und ein 53-jähriger Niederländer - hielten sich zum Zeitpunkt der Durchsuchung im Haus auf und wurden von den Fahndern vorläufig festgenommen.

Das Zollfahndungsamt Essen in einer Presse-Info: „Der Wirkstoffgehalt von Cannabis hat sich in den letzten Jahren stetig erhöht. Vor allem bei den in Plantagen gezüchteten Pflanzen liegt der Wirkstoffgehalt an Tetrahydrocannabinol heute bei 17 Prozent und mehr. Damit hat sich auch das Suchtpotenzial von Marihuana deutlich erhöht.“