Brilon.

(wi) Ein Schwelbrand im Altholzlager der Firma Egger „Im Kissen“ hat die Feuerwehr Brilon und die Mitarbeiter seit Dienstagabend auf Trab gehalten. Verletzt wurde niemand, Messungen der Feuerwehr zeigten keine Schadstoffbelastungen in der Luft. Als gestern am Abend Ostwind aufkam, brannten die bis zu 20 Meter hohen Stapel sogar lichterloh.

Braune Rauchwolken hingen am Mittag über dem Firmengelände entlang der Bundesstraße 7 in Richtung Marsberg. Hier und da waren hinter dem Erdwall lodernde Flammen zu sehen. „Das Holz, das dort lagert, ist für die Verbrennung bestimmt, aber nicht eigenständig und unter freiem Himmel“, sagte Firmensprecher Mattias Keuthen auf Anfrage der WP. Man müsse sich das Altholzlager wie einen großen Humushaufen vorstellen. Das Material sei stark verdichtet und habe sich offenbar selbst entzündet, so Keuthen weiter.

Die Briloner Feuerwehr war zunächst am Dienstagabend mit neun Leuten vor Ort. „Wir haben nur unterstützt und waren beim Aufbau der Brandbekämpfung beratend tätig. Die Firma hat für solche Fälle ein Schlauchsystem und eigene Pumpen, um damit fertig zu werden“, sagte Marc Heines, Sprecher der Wehr, die gestern mehrfach mit einem Schadstoffmesswagen vor Ort war. „Direkt im Bereich der Einsatzstelle wurden nur unproblematische Werte festgestellt, weitere Messungen im Stadtgebiet ergaben keine messbaren Werte“, so sein Stellvertreter Marcus Bange.

Gestern Nachmittag war die Lage aber noch nicht unter Kontrolle. Ostwind kam auf und trieb das Feuer erneut an. Die Briloner Wehr rückte erneut aus: diesmal mit 20 Leuten und fünf Wagen - darunter auch die Drehleiter. Mit Schaum und 6000 Litern Wasser pro Minute wurde auf die Flammen eingewirkt.

Die Mitarbeiter der Firma setzten parallel dazu alles daran, um den Brandherd vom restlichen Lagermaterial abzugrenzen. Dazu wurden mit Radladern Schneisen eingearbeitet. Die Produktion wurde nicht beeinträchtigt.

Bei solchen Einsätzen kommen die Erinnerungen an die Explosion bei Egger hoch, bei der im Februar drei Arbeiter zu Tode gekommen waren. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Mattias Keuthen: „Uns liegt mittlerweile ein erstes von offenbar mehreren Gutachten vor. Es wird bei uns intensiv bearbeitet, damit so etwas weder bei uns noch in einer anderen Firma noch einmal passieren kann. Wie es momentan ausschaut, lag kein menschliches Versagen vor. Es sieht nach einer Verkettung unglücklicher Umstände aus.“