Brilon. In Brilon eröffnete am Donnerstag ABB eine neue Transformatorenfabrik an der Keffelker Straße. Der alte Standort reichte nicht mehr aus.

Im Beisein von Gästen aus aller Welt sowie der 150 Mitarbeiter eröffnete ABB gestern Nachmittag am neuen Standort an der Keffelker Straße in Brilon seine neue Transformatorenfabrik.

Nachdem ABB 90 Jahre im Gewerbegebiet Bremecketal Transformatoren produzierte, werden jetzt die Hightech-produkte in der 11 000 Quadratmeter großen Werkshalle hergestellt, die auf einer Fläche von rund drei Hektar am Rande von Brilon in nur einjähriger Bauzeit entstanden ist. Ein Investor hat die Räumlichkeiten einschließlich Bürogebäude (1800 qm), die ABB angemietet hat, nach den Bedürfnissen des Unternehmens gebaut. Helle Produktionshallen, in denen das Arbeiten Spaß machen soll.

„Unsere Resibloc-Trockentransformatoren, die wir seit 40 Jahren fertigen, sind Hightech-Produkte, für deren Fertigung wir entsprechende Maschinen und Ausstattung benötigen”, erklärte Werksleiter Stefan Staudinger bei der Begrüßung der internationalen Gästen, die auf Einladung der Firmenzentrale mit Hauptsitz in Zürich nach Brilon gekommen waren. Dafür hätten die alten Werkshallen im Bremecketal bei Hoppecke einfach nicht mehr ausgereicht.

Axel Kalt vom Tranformatorenmanagement Deutschland in Mannheim ging auf die lange Historie des Typs Resibloc in Brilon ein und betonte: „Dieser wurde hier erfunden und hier sitzt das Know-how”. Kalt dankte allen, insbesondere den Mitarbeitern, die dem Unternehmen in erfolgreichen und auch schweren Jahren zur Seite gestanden haben, denn die habe es auch gegeben. Seine Anerkennung galt aber dem Bauherrn und den Mitarbeitern der Baufirmen, die in knapp einem Jahr nahezu Ummögliches möglich gemacht haben, um dieses Werk gewissermaßen aus dem Boden zu stampfen.

Das Werk in Brilon stehe für Innovation und Technologie, Qualität und Produktivität, denn die Weiterentwicklung müsse sichergestellt sei. Daher sei man sich der Verantwortung bewusst und stolz auf den Standort Brilon mit Weltklasseprodukten aus einer Weltklassefabrik.

Bevor Tarak Metha vom Transformatorenmanagement „Weltweit” Werksleiter Stefan Staudinger den symbolischen Schlüssel überreichte, überbrachte er die Grüße der Züricher Konzernzentrale. Unter den Klängen der Band „Espirit” schnitten beide dann gemeinsam mit Produktmanager Jan Ölscher, dem Betriebsvorsitzenden Berthold Soyka und Axel Kalt das obligatorische rote Band durch und gaben den Weg zur Werksbesichtung frei.

Hintergrund: ABB in Brilon ist das weltweite Kompetenzzentrum für Resibloc-Trockentransformatoren innerhalb des ABB-Konzerns. In Brilon entwickelt, fertigt und vertreibt das Unternehmen Gießharztransformatoren des Typs Resibloc. Die Spezialtransformatoren spielen seit rund 40 Jahren eine bedeutende Rolle in der Energieverteilung bei anspruchsvollen Industrieanwendungen.

Mehr als 60 000 Resibloc-Trafos sind bisher gefertigt worden. Ihre Vorteile: Sie sind umweltfreundlich und arbeiten auch unter extremen Umgebungsbedingungen zuverlässig.

Zu den Einsatzgebieten zählen Chemieanlagen, Schiffe oder Öl- und Gasförderplattformen. Auf den meisten Offshore-Plattformen in der Bordsee sind heute ABB-Trafos im Einsatz.

ABB in Deutschland erzielte im Jahr 2008 übrigens einen Umsatz von 3,69 Milliarden Euro und beschäftigte zum 30. Juni 2009 etwa 10 900 Mitarbeiter.