Hochsauerland. Es muss nicht immer (viel) Geld kosten. Wir haben einige Freizeit-Tipps zusammengestellt, die das Portemonnaie schonen und dennoch Spaß machen.
Was kann man mit Kindern im Sauerland unternehmen, wenn man als Einheimischer oder als Tourist aufs Geld schauen muss und trotzdem Freizeitspaß erleben möchte? Ein gemeinsamer Besuch im Spaßbad, ein Gang über den Skywalk, eine Rutschpartie auf der Sommerrodelbahn oder eine Fahrt auf der Kartbahn – das sind alles tolle Sachen. Aber die kosten Geld. Hier ein paar Tipps, die den Geldbeutel schonen und trotzdem Spaß machen!
Mehr Kühe als Einwohner! Mit diesem Slogan punktet das 250-Seelen- oder eben 400-Kühe-Dorf Referinghausen. Und dort gibt es den Milchweg. Schon an den Ortseingängen weisen zwei Schilder nicht auf die Gottesdienstzeiten in der Dorfkirche, sondern auf die Melkzeiten hin. Und wer nett fragt, darf beim Melken zuschauen und einen Blick in den Stall werfen.
Ansonsten empfiehlt es sich aber auch, auf dem rund zwei Kilometer langen, typischen Mittelgebirgsweg die acht Schautafeln abzulaufen und dabei jede Menge über Milcherzeugung, Natur und Landschaft sowie deren Wechselbeziehung zu erfahren. In vier Vollerwerbsbetrieben werden täglich rund 8.000 Liter Milch erzeugt, das sind etwa 40 volle Badewannen. Und weil die Kühe so oft wie möglich Weidegang erhalten und die Landwirte das Grünland bewirtschaften, trägt die Milchwirtschaft auch zum Erhalt der typischen Kulturlandschaft bei. Der Walk auf dem Milchweg kostet nichts, der Besuch beim Bauern auch nicht. Unterwegs kann man Picknick machen und den Ausblick genießen. Achtung! Die Strecke ist nicht kinderwagentauglich! (www.referinghausen.de)
Wer einmal in Referinghausen unterwegs ist, sollte auch mal auf dem „Fitness-Park Ebenau“ vorbeischauen. Das ist ein Mehrgenerationen-Sportplatz mit einer Pumptrack-Anlage. Der kompakte, geschlossene Rundkurs mit kleinen Wellen und Steilwandkurven kann mit Fahrrädern, Skatern, Inlinern und auch mit Bobby-Cars befahren werden. Außerdem ist dort ein Outdoor-Fitnessparcours mit neun Trainingsgeräten für Jung und Alt angebracht. Neben jedem Fitnessgerät gibt es eine genaue Bedienungsanleitung (mit QR-Code) mit drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden (alles kostenlos).
Bleiben wir im Stadtgebiet Medebach: Oberhalb des Ferienparks „CenterParcs Medebach“ befindet sich d e r Spielberg des Sauerlandes. Er heißt „Aventura“. Auf einer Fläche von rund 13.000 Quadratmetern – das sind gut und gerne zwei Fußballfelder – kann man jede Menge Abenteuer erleben. Auf einer Länge von 160 Metern und 32 Höhenmetern lädt Europas längstes Spielgerät zum Klettern, Toben und Spielen ein. Die Kids kraxeln über verschiedene Klettertürme, kriechen durch Tunnel, balancieren über wackelige Brücken und sausen vergnügt die Rutschen hinunter. Die Eltern dürfen mitklettern oder entspannt auf bequemen Bänken und Waldsofas relaxen, ihre Kinder beim Klettern beobachten und die herrliche Aussicht genießen. Auf dem ebenfalls neu angelegten Fitnessparcours Aventura-Fit können Jung und Alt die Geräte gezielt zur Verbesserung von Kraft, Koordination und Beweglichkeit einsetzen. Hinweisschilder leiten durch die verschiedenen Übungen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, so ist für jeden etwas dabei (www.medebach-touristik.de). Auch der Besuch im „Aventura“ kostet keinen Eintritt.
Vielleicht spielt aber auch das Wetter mal nicht mit: Wie wär’s da mit einem Besuch im „Kamishibai-Theater“ der Stadtbücherei Olsberg? Kamishi-was? Das Kamishibai ist ein schwarzer Kasten mit Türen aus schwarzem Holz und weit mehr als nur ein Bilderrahmen. Wenn sich die Türen des Kamishibai öffnen und nacheinander die Bildkarten in die obere Öffnung geschoben werden, entführt der Erzähler Kinder (im Vor- und Grundschulalter) in neue Welten! In unregelmäßigen Abständen klappt Werner Schwering in der Bücherei die Erzählkarten aus. Anruf genügt, um den nächsten Termin zu erfahren (www.stadtbuecherei-olsberg.de)
Die Stadtbücherei Brilon bietet regelmäßig ein Bilderbuchkino mit „Steffi“an. Es gibt Vormittags – und Nachmittagstermine. Außerdem werden Spieleabende veranstaltet. Auch dort lohnt ein Blick auf die Homepage (www.stadtbibliothek-brilon.de). Überhaupt sind die heimischen Bibliotheken gute Anlaufstellen – nicht nur, um Bücher oder Spiele auszuleihen, sondern als Orte der Begegnung. Mitunter gibt es auch Gaming-Walls mit Playstation und VR-Brille. Auch ohne eine Mitgliedschaft ist jeder zum Stöbern eingeladen.
1300 Teilnehmer bei 96 Veranstaltungen in einem Jahr sprechen für sich: Wie ein Baumtelefon funktioniert oder warum Fledermäuse im Dunklen fliegen können, lernen Kinder auf spannende Weise beim Naturerlebnisprogramm „Brilon natürlich“, das immer in den Sommer- und Herbstferien angeboten wird. Aber auch außerhalb dieser Zeit bieten die Touristik-Infos in Brilon und Olsberg mit ihren Kooperationspartner spannende Angebote an. Einfach mal in den Tourist-Infos vorbeischauen oder auf deren Homepage stöbern (www.tourismus-brilon-olsberg.de). Das gilt auch für Winterberg und seine Dörfer. Und wer sich auf die Spuren der Dinosaurier begeben möchte, die vor hundert Millionen Jahren hier lebten, der geht am besten mal ins Stadtmusuem Haus Hövener in Brilon. Dort ist das Skelett eines „Leguanzähners“ zu bewundern und es gibt ein pädagogisches und unterhaltsames Programm rund um das Thema. Geschichte spannend erzählt – ist auch das Motto in den Museen in Medebach und Obermarsberg. Ein Besuch lohnt sich!
Gucken wir einmal über die Landesgrenze. Es geht zum Edersee. Das Nationalparkzentrum Edersee in Vöhl-Herzhausen ist einen Besuch wert. Wie wird ein Wald zur Wildnis? Was macht den Veilchenblauen Wurzelhalsschnellkäfer so besonders? Wie leben Wildkatze, Luchs und Wolf? Warum ist der Buchenwald UNESCO-Welterbe? Antworten auf diese und viele andere Fragen liefert das Nationalparkzentrum. Besucherinnen und Besucher erleben eine moderne und abwechslungsreiche Ausstellung mit kunstvollen 4-D-Inszenierungen und unterhaltenden Exponaten (www.nationalpark-kellerwald-edersee.de)