Hochsauerlandkreis/Wittgenstein. Sauerländer, Siegener und Wittgesteiner Landwirte haben mit leuchtenden Traktoren ein Zeichen an ihre Kollegen auf dem Weg nach Berlin gesendet.
„Lasset die Berge erleuchten“ – unter diesem Motto standen unzählige Landwirte am Sonntagabend mit Traktoren und blinkenden Warnlichtern weithin sichtbar auf vielen Höhenzügen im Sauerland und Siegen-Wittgenstein.
Mit dieser Aktion hätten sie die am 8. Januar bundesweit gestartete Protestwoche abgeschlossen und ihren Berufs-Kollegen, die sich in der Nacht zu Montag auf den Weg zur großen Demonstration in Berlin aufgemacht haben, ein Licht mit auf den Weg gegeben, wie der HSK-Kreisverbandsvorsitzende Wilhelm Kühn sagte.
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Proteste in Wittgenstein: Traktoren leuchten am Sonntagabend
Er bedankte sich zudem bei der Bevölkerung: „Es ist schön zu sehen, wie breit die Unterstützung für unsere Maßnahmen ist und wie viele andere Betriebe aus dem Mittelstand sich unseren Protesten angeschlossen haben. Die derzeitige Situation geht uns alle an.“
Bauernprotest: Trecker leuchten auf den Bergen im Sauerland
Die Proteste könnten je nach Ausgang der Entscheidungen in Berlin auch nach der eigentlichen Aktionswoche weitergehen, kündigt Wilhelm Kühn an: „Wir Bauern sind gut vernetzte Macher und können in kurzer Zeit viel auf die Beine stellen.“
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Berlin: Am Montag findet die Abschlusskundgebung statt
„Ist der Bauer ruiniert, wird dein Essen importiert!“ Dieses Banner hing am Sonntagabend an einem der Traktoren, die ein Licht von den Bergen und Anhöhen im Wittgensteiner Land nach Berlin sendeten. Denn dort findet am Montag, 15. Januar, die große Abschlusskundgebung statt. Daher haben sich am Sonntagabend mehrere Landwirte in kleinen Gruppen an markanten Punkten in ihrem Heimatort getroffen, um ein leuchtendes Zeichen zu setzten – getreu dem Motto „Lasset die Berge erleuchten“.
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Sparpläne machen Wittgensteiner Landwirten Sorgen
Schon seit einigen Wochen demonstrieren die Landwirte gegen die Sparpläne der Ampel-Koalition. Bereits Ende 2023 fanden die ersten Protestaktionen der Bauern statt – unter anderem in Siegen. Zwar hat die Bundesregierung einen Teil ihrer Kürzungspläne zurückgenommen, dennoch aber machen die Sparpläne vielen Landwirten Sorgen.
Am vergangenen Montag, 8. Januar, fand daher eine weitere Protestaktion statt – diesmal in Wittgenstein. 240 Fahrzeuge waren an dem Tag unterwegs, fuhren in mehreren Konvois durch das Wittgensteiner Land, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Es gab Infostände und zahlreiche Gespräche wurden geführt. Viele Menschen zeigten sich solidarisch mit den Bauern, unterstützten sie.
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Organisatoren sind WLV und LsV NRW
Bevor es nun am Montag in Berlin weitergeht, wo ebenfalls die Themen „Agrardieselsteuerbefreiung“ und „Kfz-Steuerbefreiung“ im Bundeshaushalt 2024 im Fokus der Forderungen stehen, kamen am Sonntag erneut zahlreiche Bauern im Kreisgebiet zusammen – unter anderem im Bad Laaspher Raum.
Organisiert wurde die Aktion vom Landwirtschaftlichen Kreisverband Siegen-Wittgenstein im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) gemeinsam mit Akteuren der Gruppe „Land sichert Versorgung“ (LsV NRW e.V.).