Hoppecke. Was auf der Bühne leicht aussieht, braucht hartes Training. Wie sich die Funkengarde Hoppecke auf den Karneval im HSK vorbereitet
Karneval kommt in diesem Winter früh. Schon am kommenden Wochenende gibt es die erste Auftaktveranstaltung für die diesjährige Karnevalssaison im HSK - das Hoppecker Büttenfest. Für die Tänzerinnen der Funkengarde Hoppecke bedeutet das den Endspurt für die letzten Proben.
Über der großen verspiegelten Wand reihen sich dutzende glänzende Pokale aneinander, laute Karnevalsmusik schallt durch den Hoppecker Proberaum. Die Füße der Tänzerinnen sind ununterbrochen in Bewegung, zum schnellen Rhythmus fliegen die Beine durch die Luft. Marschieren und Dauerhüpfen in den verschiedensten Schrittvariationen, Standspagat und Hebefiguren - was die jungen Frauen hier machen, ist Leistungssport. Immer wieder starten sie von vorn, wiederholen Teile der Choreografie und perfektionieren Timing und Synchronisation der Bewegungen, die Übergänge und Formationen. In den seltenen, kurzen Pausen lehnen sie sich keuchend und erschöpft an die Wand, trinken schnell einen Schluck Wasser, kommen kurz wieder zu Atem - dann geht es weiter. Der Auftakt für die Saison steht unmittelbar bevor: In funkelnden blau-weißen Kostümen werden die Funken am Samstag beim Hoppecker Büttenfest in der Schützenhalle auf der Bühne tanzen. Dafür haben die Tänzerinnen monatelang trainiert, seit dem Sommer.
„Jetzt in der Woche vor dem ersten Auftritt proben wir fast täglich“, erklärt Alena Schörmann, die Trainerin der insgesamt neunköpfigen Gardetruppe aus Hoppecke. In der Endphase der Vorbereitungen prüft sie die Choreografien, Aufstellungen und Figuren bis ins Detail, gemeinsam proben die Garde-Tänzerinnen die Übergänge vor und auf der Bühne. Alena Schörmann koordiniert das Ganze, gleichzeitig tanzt sie mit. Die 24-Jährige ist Vollblut-Gardetänzerin. Seit ihrer Kindheit ist sie schon in der Funkengarde der Hoppecker Carnevalsgesellschaft dabei, über elf Jahre tanzte sie dort auch als Solo-Mariechen. „Ich komme aus einer echten Karnevals-Familie, da wächst man früh rein“, erklärt sie.
Auch als Trainerin der Tanzgruppe engagiert sie sich inzwischen schon seit zwölf Jahren ehrenamtlich in der Carnevalsgesellschaft Hoppecke. Jedes Jahr denkt sie sich neue Choreografien für die Funkengarde aus, nimmt Trainingsvideos auf und organisiert die Proben und Auftritte. Dieses Engagement kostet Alena Schörmann fast ihre gesamte Freizeit. Stören tut das die 24-Jährige aber nicht im Geringsten: „Das ist mein großes Hobby.“ Hauptberuflich arbeitet die junge Frau bei der Polizei HSK, im Schichtdienst. Bevor sie wieder zurück in die Heimat zog, lebte sie vorübergehend auch zwei Jahre in Köln, einer der größten Karnevals-Hochburgen bundesweit. Dort habe sie natürlich auch in der Funkengarde getanzt. „Aber das ist vollkommen anders als hier im Sauerland“, erzählt die Hobby-Tänzerin, „Viel steifer und strenger. Hier in Hoppecke macht es wesentlich mehr Spaß, in der Garde zu tanzen.“
Und das Büttenfest in Hoppecke ist für die jungen Frauen erst der Anfang: Auch auf der Erlinghäuser Prunksitzung am 20. Januar werden die Hoppeckerinnen auf der Bühne das Tanzbein schwingen, ebenso wie auf der Karnevalssitzung in Assinghausen am 3. Februar. Danach beginnt für die Hoppecker Funkengarde die Zeit der Tanzturniere, bei denen sie sich mit anderen Gardetanzgruppen messen wird. Das erste Turnier am 8. Februar ist für die Hoppeckerinnen ein Heimspiel. Danach wollen sie am 17. Februar in Kleinenberg bei Lichtenau antreten, und das große Finale bildet für die Funken aus Hoppecke das HSK-Tanzturnier am 2. März in Bruchhausen, wo Solistinnen, Gardetanz- und Schautanzgruppen sowie Tanzpaare aus dem gesamten Hochsauerlandkreis um den Freundschaftspokal wetteifern. Die Vorfreude auf die Saison und die zahlreichen Veranstaltungen in der Hoppecker Gardetanzgruppe ist deutlich spürbar, auch bei Alena Schörmann: „Darauf haben wir lange hingearbeitet. Dafür lohnt sich die Mühe.“