Hochsauerland. Nach dem Dauerregen gibt es eine kleine Verschnaufpause, bevor es neuen Regen gibt. Für Januar deutet sich ein winterlicher Wetterwechsel an.

Sauerland-Wetterexperte Julian Pape gibt einen Überblick für das Wetter bis zum Ende des Jahres 2023: Zumindest etwas Wetterberuhigung ist dem Sauerland nach den sehr stürmischen und regnerischen Zeiten vor und während des Weihnachtsfestes vergönnt. Dabei zeigen sich Mittwoch und Donnerstag abgesehen von wenigen Schauern überwiegend trocken, zum Freitag zieht allerdings ein neues Regengebiet auf.

Das Wetter auf dem Berg

Das Wetter der vergangenen sieben Tage war wahrlich außergewöhnlich und gerade rund um Winterberg teilweise sehr schwer auszuhalten. Tagelanger Sturm und Dauerregen sorgt nicht nur für Hochwasserprobleme, sondern auch für umgestürzte Bäume und eine deutliche Reduzierung der Wintersportmöglichkeiten. Diese werden sich auch vorerst nicht erholen, auch wenn die Westwetterlage etwas an Fahrt verliert. Nach Rund 150 l Regen pro Quadratmeter, teilweise war es sogar noch mehr, zeigen sich der Mittwoch und der Donnerstag mit nur wenigen Schauern deutlich ruhiger. Dabei ist der Wind am Mittwochvormittag vorübergehend mal fast vollständig eingeschlafen. Zum Nachmittag lebt er wieder ein wenig auf. Regen fällt dabei kaum. Die Sonne hat es aber weiterhin eher schwer und mit Temperaturen um 5 Grad ist es wenig winterlich. Ähnliche Werte erwarten wir auch für den Donnerstag, welcher zwar wieder windig ist, allerdings auch die Chance auf einige Sonnenstrahlen bietet. Bereits in der Nacht zu Freitag erreicht uns allerdings ein neues Regengebiet. Es wird den gesamten Tag prägen und erneut sind Regenmengen von rund 20 l/Quadratmeter möglich. Die Pegel der Flüsse bleiben also insgesamt hoch.

Das Wetter für die Medebacher Buch und Marsberg

Bemerkenswert war die Regenmenge zuletzt nicht nur in den Hochlagen und in Winterberg, sondern auch in der eigentlich trockenen Medebacher Bucht und im Raum Marsberg. So kamen selbst an unseren Stationen in Hallenberg und Medebach mehr als 100 l in weniger als einer Woche zusammen. Abseits von kräftigen Gewitterschauern, die im Sommer im Extremfall in kurzer Zeit ähnliche Mengen bringen können, sind solche Niederschläge in dieser Region sehr außergewöhnlich. Die Folge waren auch hier großflächigere Überflutungen. Die Pegel von Nuhne, Orke und Diemel werden nun aber doch zurückgehen. Denn sowohl am Mittwoch wie auch am Donnerstag regnet es entlang der hessischen Grenze kaum mal. Der Wind ist insgesamt schwächer, so dass es also ein wenig angenehmer als rund um die Weihnachtsfeiertage. Am Mittwochmorgen liegen die Temperaturen kurzzeitig nur wenig über dem Gefrierpunkt, sie steigen aber bald wieder an und an den Nachmittagen sind es meist zwischen 8 und 10 Grad. Ähnliche Werte erwarten wir auch für den Freitag. Dieser bringt dann schon das nächste Regengebiet und wiederum viel Wind mit. Noch sind die Tiefdruckgebiete am Drücker.

Das Wetter für den Nordkreis

Der Dezember brachte in seiner ersten guten Woche auch rund um Olsberg und Brilon eine dauerhafte Schneedecke und teilweise Frost selbst am Tag. Seitdem ist es aber fast nur regnerisch und sehr windig. Von Schnee hat man schon länger nichts mehr gesehen. Der Grund hierfür ist eine allgemeine Drehung der Windrichtung auf westliche bis südwestlicher Richtungen sowie große Luftdruck-, und Temperaturunterschiede über dem Atlantik. Sie sorgen zum einen für die kräftigen Windböen und zum anderen auch für die Bildung von intensiven Niederschlagsgebieten, die wir in der vergangenen Woche zu Genüge erlebt haben. Vorerst ist der Schwall dieser Niederschlagsgebiete ein wenig zum Erliegen gekommen und so dürfen wir uns am Mittwoch und Donnerstag auch auf längere trockene Phasen einstellen. Sonnenschein ist an beiden Tagen möglich, am meisten wohl in Richtung Donnerstagmittag und Nachmittag. Die Temperaturen bleiben mit Höchstwerten von 5 Grad oben am Langenberg und bis zu 10 Grad in Olsberg ausgesprochen mild. Schon am Donnerstagabend erreicht uns dann aus Westen das nächste Regengebiet. Dieses beschäftigt uns über die Nacht und den gesamten Freitag hinweg. Wieder können durchaus beachtenswerte Regenmengen von rund 20 l/Quadratmeter fallen, so dass die Hochwassergefahr noch nicht gebannt ist.

Trend

In diesem Jahr wird es kein Winter mehr geben, doch schon zum Beginn des neuen Jahres könnte sich die Großwetterlage dann wieder grundlegend ändern. Aus Norden macht sich kalte Luft bemerkbar. Schnee und Frost dürften also bald wieder häufiger in diesem Wetterbericht genannt werden. Mehr unter www.wetter-sauerland.de.