Hochsauerlandkreis/Soest. 21 Frauen und Männer aus dem Kirchenkreis Soest-Arnsberg sitzen in Israel fest. Die Gruppe wurden von den Terroranschlägen der Hamas überrascht.
„Uns geht es gut und wir fühlen uns in Sicherheit.“ Das ist die zentrale Botschaft einer Gruppe der „Studien- und Begegnungsreise“ des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg, die sich zurzeit in Israel aufhält. Am vergangenen Dienstag ist die 21-köpfige Gruppe unter der Leitung von Pfarrerin Rebecca Basse und Pfarrer Ralph Frieling von Düsseldorf via Istanbul nach Tel Aviv aufgebrochen, um zehn Tage Bibel und Gegenwart, Natur und Gesellschaft zu erleben. Dann wurden die Gruppe aus dem Sauerland und Soest durch die Terroranschläge der Hamas überrascht. Sie sitzen nun mitten im Kriegsgebiet fest.
Erste Nachrichten über den blutigen Terrorakt der Hamas
Während das Programm in den ersten Tagen mit Besuchen in der Weißen Moschee in Akko, einer Fahrt auf die geschichtsträchtigen Golanhöhen, in Nazareth oder einer Bootsfahrt auf dem See Genezareth noch wie geplant stattfinden konnte, mussten die restlichen Ausflüge gestrichen werden. Weder Bethlehem noch Jerusalem und auch nicht Hebron im Westjordanland konnten von der Reisegruppe zunächst wie geplant angesteuert werden. „Das ist natürlich sehr bedauerlich für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, sagt Lena Husemann, Leiterin der Regionalstelle Soest der Erwachsenbildung im Kirchenkreis, über die diese Reise angeboten wurde. „Aber wichtiger ist natürlich, dass es momentan allen gut geht und wir unsere Sorgen teilen können.“
Husemann steht im engen Austausch mit den Teilnehmenden und den Verantwortlichen vor Ort. Am Freitag hatte man zunächst in einem Hotel in Tiberias Quartier bezogen und wollte ursprünglich Samstagmorgen über Jericho nach Bethlehem fahren. Man war bereits in der Frühe losgefahren, als die ersten Nachrichten über den blutigen Terrorakt der Hamas am Rande des Gaza-Streifens die Runde machte. Die Weiterfahrt wurde daraufhin sofort abgebrochen. „Zum Glück“, so Lena Husemann, „konnte die Gruppe in das Hotel in Tiberias zurückkehren und dort zunächst auch bleiben. Das alles ein wenig einfacher gemacht.“
Gruppe im engen Austausch mit der Deutschen Botschaft
Vor Ort ist auch der Geschäftsführer von Exodus-Reisen aus Bad Lippspringe, Majed George Kharoufeh, dem Veranstalter und Organisator dieser Reise. Gemeinsam wird nun überlegt, ob es Sinn macht, die Reise mit einem Alternativprogramm fortzusetzen oder ob man sich lieber um eine vorgezogene Rückreise bemüht. Das allerdings ist nicht ganz einfach, da auch der Flugverkehr von und nach Israel eingeschränkt ist.
Ängste und Sorgen unterschiedlich
Am Montagmittag sind die 21 Männer und Frauen aus dem Kirchenkreis Soest-Arnsberg mit dem Bus nach Jerusalem gefahren, wo man vorläufig Quartier beziehen wird. Husemann: „Die verschiedenen Optionen werden jetzt gecheckt; es kann sich alles aber auch stündlich ändern.“ Kharoufeh stehe dabei in engem Austausch mit der Deutschen Botschaft und auch mit der Fluggesellschaft. Die Stimmung in der Gruppe sei „im Rahmen der Möglichkeiten“ ganz gut. „Einige“, so Husemann, „haben mehr Sorgen als andere. Aber alle fühlen sich bei der Reiseleitung in guten Händen.“
Aufenthaltsort liegt ziemlich genau in der Mitte von Israel
Von der kriegerischen Auseinandersetzung haben die Mitglieder der Reisegruppe direkt nichts mitbekommen. Ihr bisheriger Aufenthaltsort liegt ziemlich genau in der Mitte von Israel, also gut 200 Kilometer vom Gaza-Streifen und ebenso weit vom Libanon entfernt. Auf den Straßen sei zwar das Militär sehr präsent, heißt es, aber das sei in Israel ohnehin fast überall und ständig der Fall.
Unterdessen hat auch Assessor Thomas Hartmann, der den sich im Urlaub befindlichen Superintendenten Dr. Manuel Schilling vertritt, Kontakt zu Pfarrer Frieling und Pfarrerin Basse aufgenommen und ihnen per Mail geschrieben: „Mit großer Sorge verfolge ich die Ereignisse in Israel. Ich bin tief erschrocken. Bleibt behütet, ich bete für Euch.“