Deifeld. Von ledernen Wassereimern zur modernen Einsatztruppe - ein Blick auf die bewegte Geschichte der Feuerwehr in Deifeld.
„Die beste Feuerwehr ist die, die am schnellsten am Brandort ist“, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Uwe Schwarz vom Hochsauerlandkreis.
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Die Deifelder Bürger haben diese Sicherheit seit genau 100 Jahren. Das runde Jubiläum ihrer Feuerwehr feierten sie deshalb gebührend mit befreundeten Löscheinheiten, Freunden und offiziellen Vertretern von Stadt und Wehrleitung in Verbindung mit dem jährlichen Stadtfeuerwehrtag.
Ehrenzeichen in Gold für drei Kameraden
Beim Stadtfeuerwehrtag gab es Aufnahmen in die Jugendfeuerwehr, Beförderungen und Ehrungen für lange Mitgliedschaften und besonderes Engagement.
Neu in der Jugendfeuerwehr sind Leonard Schäfer (Medebach), Noel Schmidt, Marie Schmidt, Christian Plinge, Linus Frese, Leonie Frese, Jana Schmidt, Erik Figgen, Tyler Scheufgen, Matti Hesse und Jakob Hellwig (alle Deifeld).
Beförderungen: Anne Gutschmidt (Oberfeuerwehrfrau), Lars Völlmecke, Paul Schmidt, Maximilian Werka und Tim Sauerwald (Oberfeuerwehrmann); Yannik Hotze (Hauptfeuerwehrmann); Fabian Hellwig und Christian Lingen (Unterbrandmeister); Simon Aufmhof (Brandinspektor).
Das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold erhielten Thorsten Geitz, Franz-Josef Kordes und Stefan Wahle.
Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze wurden Johann Fresen und Oliver Grosche ausgezeichnet.
Am 23. Januar 1923 gründeten 30 Deifelder Männer eine eigene Feuerwehr. Vorausgegangen war ein schlimmer Waldbrand, der in der Nähe des Dorfes ausgebrochen war und dem die Einwohner – nur mit ledernen Wassereimern ausgestattet – kaum etwas entgegensetzen konnten. Bereits drei Jahre später bestanden die Blauröcke ihre erste Bewährungsprobe mit Bravour: Als ein Fachwerkhaus in Brand geriet und die Flammen durch Wind bereits auf das Nachbargebäude übersprangen, konnte die Feuerwehr zusammen mit den aus Medebach angerückten Kameraden verhindern, dass im eng bebauten Dorfkern noch mehr Häuser zu Schaden kamen.
Wasser aus Ledereimern
Die Ausrüstung bestand anfangs aus einer fahrbaren Handpumpe samt Schlauchkarre, Leitern, Feuerhaken und Ledereimern. Viel getan hat sich seitdem: Brände sind mittlerweile auch bei der Deifelder Feuerwehr nur noch ein Teil des Aufgabengebietes. Hinzu kommen technische Hilfe, Öl- oder Chemie-Unfälle und auch Unterstützung bei Unwettern – die Einsatzkräfte müssen auf alles vorbereitet, modern ausgerüstet und entsprechend geschult sein. Seit 1985 gibt es eine eigene Jugendfeuerwehr. Nach einem Jahrhundert Residenz in der Alten Dorfschule wird die Deifelder Feuerwehrgeschichte zudem bald um einen bedeutenden Meilenstein reicher: Das im Bau befindliche neue Feuerwehrhaus soll im kommenden Jahr fertig und dann feierlich eingeweiht werden.
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100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Deifeld – das bedeutet unendlich viel ehrenamtlich geleistete Zeit, bei der die Feuerwehrleute teilweise die eigene Gesundheit eingesetzt haben und es auch weiterhin tun.