Hochsauerland. Viele Unfälle, viele Diebstähle bedeuten hohe Versicherungsprämien. Einmal im Jahr wird die Schadensbilanz ermittelt, was Auswirkungen im HSK hat

Wo verursachen Autofahrer viele und teure Schäden, wo kracht es nur selten? Um das herauszufinden, berechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) jedes Jahr die Schadenbilanzen der rund 400 Zulassungsbezirke in Deutschland und teilt die Bezirke in Regionalklassen ein. Der Hochsauerlandkreis befindet sich dabei in einem recht guten Mittelfeld.

Bei der Haftpflicht liegt der HSK bei Stufe 5 (hier geht es hoch bis zur höchsten Stufe 12), bei der Vollkaskos rangiert der HSK auf Stufe 3 (bis 9 ist hier möglich) und bei der Teilkasko landet der HSK bei Stufe 6 (sie geht bis 16). Für den Einzelnen muss das aber nicht unbedingt bedeuten, dass der Versicherungsbeitrag stabil bleibt. Für die Versicherungen ist die Einstufung, die jedes Jahr stattfindet und einen Zeitraum von fünf Jahren berücksichtigt, letztlich unverbindlich.

Berechnung des Versicherungsbeitrags hängt von vielen Tarifmerkmalen

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Bei der Beitragsermittlung können individuelle und andere Faktoren eine Rolle spielen. Die Berechnung des Versicherungsbeitrags hängt von vielen Tarifmerkmalen ab. Die Regionalklasse ist eines davon. Werden in einer Region wenige Schäden gemeldet und entschädigt, wird das Fahrzeug in eine günstigere Regionalstufe eingestuft. „Es geht um die Schadenshöhen und um die Unfallhäufigkeiten“, sagt GDV-Sprecherin Jarosch. Viele kleine Unfälle mit geringen Schäden können sich genauso negativ auf die Kosten-Statistik auswirken wie wenige große mit hohen Schäden.

„Besonders gute Schadenbilanzen in der Kfz-Haftpflichtversicherung erreichen Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern: Hier verursachen Autofahrer weniger bzw. weniger teure Schäden als im Bundesdurchschnitt“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die bundesweit beste Schadensbilanz in der Kfz-Haftpflichtversicherung hat der Bezirk Elbe-Elster in Brandenburg – hier sind die Schäden rund 30 Prozent niedriger als im Durchschnitt.

Je besser die Einstufung, desto günstiger der Versicherungsbeitrag

Hohe Regionalklassen gelten hingegen insbesondere in Großstädten sowie in Teilen Bayerns: Die schlechteste Schadenbilanz hat wie schon in den Vorjahren Berlin. Dort liegen die Schäden fast 40 Prozent über dem Schnitt. „Durch die aktuelle Auswertung ändern sich die Regionalklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung für fast sechs Millionen Autofahrer: Für 45 Bezirke und rund 3,8 Millionen Autofahrer steigen die Klassen, 31 Bezirke und rund 2,2 Millionen Autofahrer profitieren von besseren Regionalklassen“, so Asmussen. Für die weiteren 336 Bezirke und rund 36,4 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherte bleibt es bei den Regionalklassen des Vorjahres - auch im HSK.

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Grundsätzlich gilt: Je besser die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus. Gestiegen sind die Regionalklassen übrigens im Kreis Olpe. Ein Blick in die Verkehrsunfallstatistik des HSK von 2022: Insgesamt gab es da mehr Unfälle als im Vorjahr. Verglichen mit dem Vor-Corona-Niveau liegt der HSK allerdings auf dem Niveau von 2017. Es gab 8630 Unfälle, 837 mit Personenschäden und 1499 Fälle von Unfallflucht.