Brilon. Blockbuster-Kampf: Kinofans debattieren im Netz Barbie vs. Oppenheimer. Die Zahlen vom Cineplex zeigen: In Brilon ist das Duell knapp.
Es ist das Duell, das das Internet beschäftigt: Barbie versus Oppenheimer. Zwei Blockbuster, die nicht unterschiedlicher sein könnten und die Kinofans spalten. Besucherzahlen werden hin und hergeworfen und im Netz gibt es Memes, die pink-uniformierte Kinobesucher dabei zeigen, wie sie das Barbie-Outfit abstreifen und seriös Richtung Oppenheim-Kinosaal laufen. Ute Schlinker, Betreiberin des Cineplex in Brilon, findet den Wettbewerb der beiden Filme fast etwas ungerecht.
Barbie für Kinder freigegeben – ein klarer Vorteil
„Barbie hat einige klare Vorteile. Einer davon ist die Altersbeschränkung, denn Barbie ist ab sechs Jahren auch für Kinder freigegeben – ob der Film auch für Kinder geeignet ist, sei mal dahingestellt.“ So kann der Blockbuster von Greta Gerwig allerdings auch am Nachmittag gezeigt werden. Gerade in diesem Zeitslot laufe der Film sehr stark an. Oppenheimer sei zudem ein sehr langer Film und dürfe in nur wenigen Vorstellungen gezeigt werden. Trotzdem liegen die Filme fast gleichauf. In Brilon schauten sich in den vergangenen zwei Wochen 2200 Menschen den Barbie-Blockbuster an. Etwas unter 2000 Menschen besuchten hingegen Oppenheimer. „Ich beobachte, dass Barbie ein Film ist, der nicht nur rein Frauen anspricht. Auch Männer schauen den Film – und viele kommen in den pinken Outfits“, sagt Schlinker. Der Barbie-Hype, er ist auch in Brilon angekommen. Mit pinken Kuschelpullovern, Kleidern oder in All-Over-Pink gegen ganze Gruppen in die Kinos. Dort werden pinke Popcorntüten an die Besucher verteilt während die Lampen den Eingang in pinkes Neon tauchen. Schlinker glaubt indes, dass Oppenheimer nachziehen wird, wenn beide Filme ausgelaufen sind. „Viele ältere Menschen interessieren sich für den Film, die bekommen aber oft erst später mit, was im Programm läuft.“
Kino feiert gerade Erfolge – auch in Brilon
Das Kino, es ist gerade wieder in aller Munde – auch wenn es zuvor und insbesondere während Corona schon totgesagt wurde. Schlinker: „Seit Avatar sind wir wieder da. Alle Kulturstätten brauchten ein wenig Anlauf nach der Pandemie, aber seit Avatar können wir uns nicht beschweren.“ Kino sei, entgegen der landläufigen Meinung, auch im Sommer beliebt. Nicht umsonst würden die großen Blockbuster in den Sommerferien anlaufen.
„Das Schöne ist, dass immer mehr junge Menschen ins Kino gehen. Das spricht Barbie natürlich total an.“, sagt Schlinker. Sie ist sicher, das Duell zwischen der Kult-Puppe und dem Erfinder der Atom-Bombe wird in sechs Wochen fast unentschieden ausgehen.