In Willingen gehen die Bauarbeiten am 38-Millionen-Euro teuren Bauprojekt „Lagunenbad“ voran. Jetzt gibt es erste Einblicke in das sanierte Bad.

Willingen. „Da ist ja schon Wasser drin!“ Bauausschuss-Mitglieder aus Willingen staunten nicht schlecht, als sie bei ihrem Besuch der Baustelle angesammelten Regen in den Becken entdeckten. Für einen kühnen Sprung ins Wasser reicht es noch nicht. Trotzdem schreitet der Bau des 38-Millionen-Euro-Projekts zügig voran.

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Vor allem unter den Becken hat sich in den vergangenen Wochen viel getan. Ein Großteil der Bade- und Lüftungstechnik im Untergeschoss ist bereits installiert: Rohre, Schwallwasserbehälter, Kabel, Pumpen und Filter. Für die verschiedenen Bereiche des Bades gibt es getrennte Lüftungssysteme: „Damit zum Beispiel der Gastronomiebereich frei von Chlorgeruch bleibt“, erklärte Bauamtsleiter Marc Honekamp dem Ausschuss beim Ortstermin.

Hauptsächlich durch ein Blockheizkraftwerk beheizt

Das Bad wird hauptsächlich durch ein Blockheizkraftwerk beheizt, das mit Bio-Methangas betrieben wird. Ergänzt wird die Wärmeversorgung durch die Abwärme der Eissporthalle. Zusätzlich wird eine knapp 1800 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage installiert, die jährlich rund 200 000 Kilowattstunden Strom erzeugt.

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Eine Etage höher lässt sich bereits erahnen, wie das neue Lagunenbad in Zukunft aussehen wird. Der Rohbau ist weitgehend fertiggestellt. Geschwungene Linien, Betonkonstruktionen mit Stahlstützen, die trotz ihrer Größe und ihres Gewichts elegant wirken. Eine Fassade aus Glas und Metall soll später viel Tageslicht ins Innere lassen. Rund 940 Quadratmeter Wasserfläche erwarten die Besucher: zwei Innenbecken mit Natursole, Bodensprudler, Rückenmassagedüsen, ein kleines Warmbecken in einer Bruchsteinnische und ein Whirlpool.

Mitglieder des Bauausschusses haben am Dienstag die Baustelle des Lagunenbads in Willingen besichtigt.           
Mitglieder des Bauausschusses haben am Dienstag die Baustelle des Lagunenbads in Willingen besichtigt.            © Lutz Benseler
Elegant geschwungene Formen dominieren die Architektur des Neubaus. 
Elegant geschwungene Formen dominieren die Architektur des Neubaus.  © Lutz Benseler

Im Saunagarten warten Sole-Außenbecken, darunter ein Floating-Pool: Wie im Toten Meer schweben die Badegäste schwerelos im salzhaltigen Wasser. Hinzu kommen sechs Themensaunen, Infrarot-Wärmekabinen, ein Dampfbad, ein Eisraum mit Schnee sowie Fußbecken für Kneippanwendungen. Ein Wasserrutschenpark, ein Kinderbecken mit Schiffchenkanal und eine Kinderrutsche runden das Angebot ab.

Von rund 800 000 Euro auf mehr als zwei Millionen Euro verteuert

Auch die Dachkonstruktion nimmt Gestalt an. Die ursprünglich geplante Variante aus Trapezstahl hatte sich von rund 800 000 Euro auf mehr als zwei Millionen Euro verteuert. Stattdessen wird nun Holz verwendet. Das wiederum erforderte eine Neubewertung des Brandschutzes, der den Einbau einer Sprinkleranlage notwendig macht.

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Im Eingangsbereich werden Kassen und Büros der Tourist-Info untergebracht, die vom Besucherzentrum ins Bad umzieht. Deren Funktion als zentrale Anlaufstelle für Gäste solle gestärkt werden, erläuterte Bürgermeister Thomas Trachte. Eine „Spange“ aus einer Stahlkonstruktion verbindet Bad und Besucherzentrum.

Im Geschoss über dem Eingangsbereich befinden sich die getrennten Gastronomiebereiche für Bad-, Sauna- und externe Gäste. Letztere können so auch ohne Eintrittskarte für das Bad dort essen gehen. Die Fertigstellung des Lagunenbades ist für Ende des Jahres geplant. wlz