Hochsauerlandkreis. Seit sechs Jahren treibt der Borkenkäfer im Hochsauerlandkreis sein Unwesen. Das Regionalforstamt zieht eine Frühjahrsbilanz.
Die scharfe Kurve auf der Hügelstrecke zwischen Bontkirchen und Hoppecke galt als besonders gefährlich, durch dichten Baumbestand war sie unübersichtlich und im Winter oft glatt. Heute ist der Ort kaum wiederzuerkennen: Die Nadelbäume, die dort standen, sind größtenteils verschwunden, der Blick reicht jetzt ungewohnt weit über die Täler. Anblicke wie dieser finden sich überall im Hochsauerlandkreis, und Schuld daran ist der Borkenkäfer.
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Seit nunmehr sechs Jahren treibt der Schädling, auch unter dem Namen „Buchdrucker“ bekannt, in ganz NRW und darüber hinaus sein Unwesen in den Fichtenwäldern. Inzwischen gehe die Schädigung der Wälder durch den Befall ein wenig zurück, wie der NRW Landesbetrieb Wald und Holz in seiner Waldschutz-Infomeldung vom 11. April bekannt gab. Die Gefahr sei jedoch noch nicht gebannt.
Zehn Millionen Kubikmeter Schadholz
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Bis jetzt sei allein im Hochsauerlandkreis eine Schadfläche von 24.000 Hektar Fichtenwald zu beklagen, so Forstamtsleiter Edgar Rüther vom Regionalforstamt Soest-Sauerland. Das entspricht in etwa der Größe von 33.600 Fußballfeldern. Bei den Säuberungsarbeiten, bei denen befallene Bäume über die Wintermonate aufgearbeitet wurden, seien Rüther zufolge knapp 10 Millionen Kubikliter Schadholz zusammengekommen.
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Wie sich die Lage in diesem Frühjahr und Sommer weiterentwickeln wird, sei von der Witterung abhängig, so das Regionalforstamt: „Bis jetzt fliegen noch keine Borkenkäfer, da es bis jetzt zu kalt und zu nass war. Wir müssen abwarten, wie der Sommer wird.“