Winterberg. Viele Städte im HSK ächzen unter den Leerständen in ihren Innenstädten. Doch die Stadt Winterberg hat eine Lösung gefunden:

Innenstadtentwicklung ist nicht erst seit der Corona-Pandemie eine Herausforderung für die Städte im HSK. Allerdings hat die Pandemie auf die Herausforderungen für die Innenstadt wie ein Brennglas gewirkt. Das Land NRW hat hierauf reagiert und bereits im Sommer 2020 das Landesförderprojekt „Sofortprogramm Innenstadt“ aufgelegt. Dieses Programm schreibe auch in der Stadt Winterberg „viele kleine Erfolgsgeschichten“ seit dem Start 2021, teilt die Stadtverwaltung mit.

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Bürgermeister Michael Beckmann
Bürgermeister Michael Beckmann © Stadt Winterberg

Nachnutzung

14 kreative und frequenzbringende Nachnutzungen für leerstehende Gebäude seien bereits vermittelt worden. „Durch das Förderprogramm haben wir die Möglichkeit erhalten in der Kernstadt sowie in Niedersfeld, Siedlinghausen und Züschen, den Orten mit Versorgungsfunktion für die umliegenden Ortsteile, Leerständen aktiv zu begegnen und neuen Ideen und Geschäftsmodellen Raum für Entwicklungen zu geben. Es gibt mittlerweile schon einige Erfolgsgeschichten aufzuzählen. So hat unter anderem die Post in Winterberg im Hofladen eine neue Heimat gefunden und die Kleine Offen Tür konnte in neuen Räumlichkeiten neue Angebote schaffen“, freut sich Bürgermeister Michael Beckmann.

Zehn mal wurde die Förderung in der Kernstadt, zwei mal in Züschen und jeweils einmal in Niedersfeld und Siedlinghausen beantragt. Durch das Sofortprogramm Innenstadt können Ladenlokale vergünstig angemietet werden Die Anmietung des leerstehenden Ladenlokals durch die Stadt Winterberg erfolgt zu 70 Prozent der Monatskaltmiete. Die Weitervermietung an den neuen Mieter erfolgt zu 30 Prozent, die Altmiete reduziert sich somit um 70 Prozent. Die Differenzkosten trägt die Stadt Winterberg und erhält dafür eine 90 -Prozent-Förderung aus dem Sofortprogramm Innenstadt des Landes NRW. Die Förderung pro Ladenlokal ist begrenzt auf eine Fläche von 300 Quadratmetern. Auch wenn die Vermieter nicht die volle Altmiete erhalten ist es für sich lukrativ, da es insbesondere bei länger leerstehenden Ladenlokalen doch ein Gewinn ist, wenn der erste Schritt zu einer neuen Nutzung gefunden wurde.

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Förderprogramm läuft noch

Durch die Wiederbelebung des Ladenlokals können für Eigentümer wieder Einnahmen generiert werden. Das Förderprogramm läuft noch bis zum 31. Dezember 2023. Im Anschluss ist es das Ziel, die neuen Nutzungen in den Immobilien zu etablieren. „Das Programm setzt allerdings voraus, dass die Vermieter bereit sind, sich auf dieses Modell einzulassen,“ so Linda Brieden, die bei der Stadt Winterberg für die Fördermittelakquise zuständig ist.

„Bis zum 31. Dezember 2023 schaffen wir mit der Förderung Raum für neue Ideen und neue Chancen. Auf unserer Internetseite winterberg.de/leerstand sind noch einige Immobilien aufgeführt, für die wir noch eine Nachnutzung suchen. Vielleicht gelingt es uns bis zum Projektende noch die ein oder andere Immobilie zu vermieten. Auch gibt es auf unserer Internetseite einige Nutzungsinteressierte, die noch auf der Suche nach einer passenden Immobilie sind“, so Linda Brieden weiter. Wer Fragen zu den Möglichkeiten der Nutzung leerstehender Objekte hat oder bereits konkrete Vorstellungen und Ideen schildern möchte, kann sich gerne bei Linda Brieden unter linda.brieden@winterberg.de oder telefonisch unter 02981 800323 melden.

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Sofortprogramm Innenstadt

Die Stadt Winterberg hat noch weitere Förderbausteine aus dem Sofortprogramm Innenstadt des Landes NRW erhalten. Auch eine Bezuschussung von baulichen Anpassungen ist unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 2.500 Euro möglich. Dieses Angebot richtet sich vordringlich an Betreiberinnen und Betreiber mit Geschäftsideen, die am Markt noch nicht etabliert sind. Gefördert werden die Gewerke „Eingang und Fassade“, „Gebäudetechnik“ und „Innenausstattung“. Die genauen Förderbedingungen können bei der Stadt Winterberg erfragt werden.

Mit einer Förderung in Höhe von 54.280 Euro aus dem Sofortprogramm Innenstadt des Landes NRW konnte die Stadt Winterberg die Innenstadt weiter aufwerten. Insgesamt wurden 21 neue „Winterberg Bänke“, Mülleimer und Fahrrad-Anlehner aufgestellt. Auch wurde ein mobiles Parklet angeschafft, das im Frühjahr aufgestellt wird. Ein Parklet bietet vor allem Sitzgelegenheiten und weitere Elemente wie Bepflanzungen und erhöhe damit die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt.