Winterberg. Ab Mai soll man für 49 Euro den gesamten Nahverkehr in Deutschland nutzen können. Doch es gibt harsche Kritik aus dem Sauerland.

Auch Menschen ohne Internetzugang und ohne Smartphone müssen das neue Deutschlandticket nutzen können. Das fordert der Seniorenbeirat der Stadt Winterberg in einem Brief an den Verkehrsminister des Bundes und des Landes NRW. Zusätzlich zu der geplanten digitalen Variante müsse das 49-Euro-Ticket dauerhaft auch in Papierform oder Chipkarte erworben werden können. Ein Ticketverkauf müsse auch am Schalter möglich sein.

Lesen Sie auch: Hochsauerlandkreis: Immer weniger Kinder werden geboren

Die geplante Regelung ab dem 1. Mai bedeutet für ältere Menschen eine weitere Hürde. „Seniorinnen und Senioren dürfen von Mobilitätsangeboten im ÖPNV nicht ausgegrenzt werden“, schreibt der Vorstand vom Seniorenbeirat. Die Abgeordneten im Verkehrsausschuss werden gebeten, bei der weiteren Beratung am 1. März sich für ein monatliches Papierticket einzusetzen.

Das „Deutschlandticket“ soll zum ersten Mai als monatlich kündbares Abo für 49 Euro starten und bundesweit für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr gültig sein. Nach den bisherigen Plänen von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) soll das Ticket nur digital zu haben sein. Das Gesetz zum „Deutschlandticket“ wird derzeit im Bundestag beraten, danach folgt der Bundesrat.

Lesen Sie auch: Medebach feiert Karneval mit Doppel-Wumms und dreifach Halei

Vor allem in der Anfangsphase werde es aber das 49-Euro-Ticket auch in Papierform geben, kündigt der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, beim WDR an. „Wir wollen natürlich niemanden ausschließen“, sagt der Grünen-Politiker und verspricht, dass Smartphones keine Voraussetzung für das Ticket sind.

Dauerhaft werde es die Papiertickets trotzdem nicht geben. „Wir wollen mit diesem Ticket endgültig das digitale Zeitalter einleiten“, sagte Krischer. „Der Teufel steckt im Übergang.“ Neben den Papierfahrkarten wird es außerdem möglich sein, Chipkarten als Ticket zu nutzen. Viele Verkehrsverbünde nutzen diese Technik jetzt schon für ihre Monatskarten. Die Papiertickets sollen daher nur in Einzelfällen zum Einsatz kommen.