Winterberg. Es tut sich was bei Stadtforstamt in Winterberg. Der neue Revierleiter Max Lange wird eingearbeitet. Die Liebe zum Holz ihm in die Wiege gelegt.
Es ist ein Generationenwechsel der gerade beim Stadtforstamt in Winterberg vollzogen wird. Denn nach 42 Jahren wird der Winterberger Revierleiter Bernie Leber im kommenden Sommer in Pension gehen. Sein Nachfolger steht schon längst fest und wird von dem Erfahrenen gerade eingearbeitet: Max Lange, 29.
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Optimale Situation
Beim gemeinsamen Pressetermin wird deutlich: Die beiden verstehen sich prächtig. „Für mich ist das eine optimale Situation. Ein halbes Jahr eingearbeitet zu werden ist ein Privileg“, sagt der gebürtige Züscher, der viele gute Voraussetzungen für den Job im Wald mitbringt. So absolvierte er bereits von 2013 bis 2015 eine Berufsausbildung zum Forstwirt beim Forstbetrieb der Stadt Winterberg. Im Anschluss daran studierte er zunächst Forstwirtschaft an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Göttingen und schloss es im Jahr 2018 mit einem Bachelor ab. Danach entschied sich Max Lange für den Masterstudiengang Forstwissenschaften und Waldökologie, den er mit dem Schwerpunkt Forstbetrieb und Waldnutzung abschloss. Im Anschluss ging er in den Vorbereitungsdienst beim Landesbetrieb HessenForst.
Die Liebe zumindest zum Holz ist Lange in die Wiege gelegt. „Ich bin als Kind in einem holzbearbeitendem Betrieb aufgewachsen, für den der Wald in erster Linie Rohstofflieferant ist. Je älter ich geworden bin, desto mehr habe ich gemerkt, dass Wald viel mehr ist – Wald dient der Erholung, dem Klima- und Naturschutz und ist gerade in unserer Region ein Naturerlebnis.“, sagt der neue Revierleiter. Und er betont, dass er den eingeschlagenen Weg von Bernward Leber, genannte Bernie, weiter verfolgen möchte. Der vertritt die Philosophie naturgemäß zu arbeiten. Er versuche Kahlschläge zu vermeiden. So arbeite er in seinem Revier, mit vielen Ausgleichsmaßnahmen, um beispielsweise den Laubholzanteil zu erhöhen.
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Mischwald soll entstehen
Ein Stichwort sei dabei unter anderem das standortgerechte Aufforsten. Dabei stehe an erster Stelle der Standort und die dazu passende Baumart. So bringe man dort, wo früher Fichten gestanden hatten, in der Regel nun Laubbäume ein. So soll in den kommenden Jahren ein gesunder, interessanter Mischwald entstehen, von dem nächste Generationen profitieren: sei es beim Bodenschutz, Klimaschutz oder bei seiner „Erholungsfunktion“. Und auch wenn Leber viele Katastrophen in den vergangenen Jahren wie einem verheerenden Eisregen oder den Sturm Kyrill meistern musste ist die aktuellste Herausforderung für den Wald der Borkenkäfer. Dieser hat in den vergangenen Jahren wie keine andere Erscheinung gezeigt, was der Klimawandel im Hochsauerlandkreis anrichten kann.
Ganze Wälder sind mittlerweile abgeholzt, um die weitere Verbreitung des Käfers zu verhindern. Einige Waldflächen in der gesamten Region sehen aus wie karge Landschaften. Doch dieses Problem übergibt er jetzt an seinen Nachfolger. „Ich bleibe auch weiterhin natürlich ein Ansprechpartner für Max. Doch ich mache mir keine Sorgen. Schließlich übergebe ich diese Aufgabe ja jetzt in gute Hände“, sagt er und schaut Lange an. Der nickt und erklärt, wie reizvoll sein grüner Arbeitsplatz eigentlich ist. Und auch wenn viele Dinge im Büro erledigt werden müssen, kommt er regelmäßig an die frische Luft. Für einen Wintersportler wie ihn sei es schon besonders in einem Skigebiet zu arbeiten. „An einem sonnigen Schneetag im Wald arbeiten zu dürfen ist unbezahlbar“, sagt er.