Brilon. In der deutsch-französischen Partnerschaft liegt viel Potenzial. Brilon will die Verbindung intensivieren. Was für dieses Jahr geplant ist.

In seiner Erklärung zum 60. Jahrestag des Elysée-Vertrages schreibt die VDFG (Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften): „Als Frankreichs Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer vor sechzig Jahren, am 22. Januar 1963, ihre Unterschriften unter den „Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit“, kurz Elysée-Vertrag, setzten, führten sie Strukturen und Verfahren für die institutionelle Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland ein, die auch in schwierigen Phasen Bestand haben sollten.“ Zusammen mit dem Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure, das sich seit 1945 mit dem Ziel der Versöhnung entwickelt hatte, sei eine einzigartige und solide Verbindung zwischen beiden Ländern entstanden, die Maßstäbe setze, auch in und für Europa. Der Elysée-Vertrag sehe nicht nur engste Abstimmung im Regierungshandeln in der Außen-, Verteidigungs-, Bildungs- und Jugendpolitik vor, sondern führe mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk (DFJW) eine Förderung des zivilgesellschaftlichen Austauschs von Jugendlichen und in Partnerschaften auf allen Ebenen der Gesellschaft ein. „Dieser zivilgesellschaftliche Austausch Garant stabiler bilateraler Beziehungen.“ Die VDFG sieht sich diesem zivilgesellschaftlichen Engagement verpflichtet und appelliert an die politisch Verantwortlichen, „bei der Umsetzung der gemeinsam festgesetzten Ziele (…) nicht nachzulassen“, gerade auch in Zeiten globaler Krisen.

Engagement auf unterschiedlichsten Ebenen

Die Briloner Partnerschaftsvereinigung für internationale Beziehungen sieht sich diesem Anspruch verpflichtet und engagiert sich auf unterschiedlichen Ebenen für die deutsch-französische Kooperation in Europa: Im Jahr 1965, also nur zwei Jahre nach dem Elysée-Vertrag, unterzeichnen die Bürgermeister von Brilon und Hesdin in Nordfrankreich den Vertrag über eine Städtepartnerschaft. Im selben Jahr begannen die bis heute durchgeführten „Schüleraustausche“. In all den Jahren fanden Begegnungen unterschiedlicher Gruppen der Zivilgesellschaft statt (Aktivitäten der Musik- und Sportvereine, Feuerwehr, Landwirte, Praktikantenaustausche etc.). Nach der pandemiebedingten Reduktion zahlreicher Aktivitäten in den letzten Jahren, in denen wir erkennen mussten, dass virtuelle Meetings kein Ersatz sind für reale Begegnungen, haben wir unsere „Arbeit“ wieder aufgenommen: Die Marienschule führt erfolgreich ihre Schulbegegnungen mit dem Collège Notre Dame in Hesdin weiter, die letztjährige Bürgerfahrt nach Hesdin Anfang Oktober wurde sehr gut angenommen und bescherte uns die Freude des Wiedersehens vieler Freunde. Unser Kinoklub Ciné Brilon erfreut sich wieder guter Besuchszahlen. Im Herbst erwarten wir für ein Wochenende eine hoffentlich große Besuchergruppe aus Hesdin.

Sprachlicher Austausch soll gefördert werden

Ein besonderes Anliegen ist nach wie vor der sprachliche Austausch. Englisch ist immer eine Option, ersetzt jedoch nicht das Erlernen der Partnersprache Französisch. Nicht nur in Frankreich sinken die Zahlen derer, die Deutsch als Fremdsprache lernen, drastisch; auch in Deutschland wählen immer weniger Schülerinnen und Schüler das Fach Französisch (im Jahr 2022 waren es gerade mal 15 Prozent). Zurzeit beschäftigen wir uns mit der Vorbereitung eines Vorlesewettbewerbs, den wir an Briloner Schulen vorstellen wollen.