Winterberg. Pisten und Preise, Ski und Snowboard: In Winterberg wird schon Schnee produziert. Die Organisation der Saison läuft. Was zum Start wichtig ist.
Nach zwei Pandemie-Wintern und vor einer weiteren unsicheren Saison, haben die Liftbetreiber in der Wintersport-Arena Sauerland rund um Willingen und Winterberg erneut zahlreiche Neuerungen, die den Wintersport für die Gäste noch angenehmer und erlebnisreicher machen. Investitionen in Maßnahmen zur Reduzierung von Energiebedarf und CO2 sind wie in den Jahren zuvor ebenfalls dabei. Die ersten Vorboten des Winters kamen Mitte November - der erste Schnee fiel auf den Höhenlagen im Hochsauerland. Jetzt hoffen die Liftbetreiber und Touristiker auf einen schneereichen Winter.
Mehr zum Thema: Wintersport in Willingen: Soviel kostet ein Ski-Ausflug
Mehr zum Thema:Schneespaß in Winterberg: Diese Hänge können Sie hinabrodeln
Mehr Spaß für Kids und Snowboarder
Im Skiliftkarussell, auf der Winterberger Kappe entsteht ein schöner Rodelbereich. Dafür wird ein Teil des Käppchenhangs genutzt. Das dortige Förderband ist jetzt ausschließlich für Rodler da. An der Ruhrquelle wird, sobald genug Schnee liegt, die gesamte Piste zu einem großen Rodelland. Für kleine und große Skianfänger hat das Skikarussell Altastenberg sein Skischulgelände neu gestaltet. Im Postwiesen Park in Neuastenberg arbeitet die Shape Crew wieder an kreativen neuen Obstacles und Lines von leicht bis schwer.
Mehr Komfort und Genuss
Talentschmiede und eines der markantesten Bauwerke Winterbergs ist die St Georg Schanze. Die Gastronomie unterhalb der Anlaufspur ist komplett erneuert. Gäste genießen heiße Getränke und Speisen im Street-Food-Style im modernen Ambiente mit rustikalem Touch zwischen historischen Bildern und mit Panoramablick über das Skigebiet. Seit dem Bau des Sechser-Sesselliftes an der Brembergpiste ist der Nordhangparkplatz (P5) ein beliebter Einstiegspunkt ins Skiliftkarussell geworden. Die Nordhang Jause am Parkplatz heißt die Besucher künftig mit neuem Betreiber und frisch renovierten Räumen willkommen.
Mehr zum Thema: Schlittenfahren im Sauerland: Diese Orte versprechen Rodelspaß
Mehr zum Thema:Skifahren in Winterberg: Was der Wintersport-Hotspot bietet
Mehr Flexibilität und Information
Um die Gäste an stark frequentierten Tagen in weniger stark besuchte Gebiete zu lenken, um auf die große Vielfalt der Wintersportangebote aufmerksam zu machen und um einen Anreiz zu bieten, auf Bus und Bahn umzusteigen, hat das Skiliftkarussell Winterberg in der Vorsaison einen Pendelbus zwischen Altastenberg, Sahnehang, Nordhang und Neuastenberg eingesetzt. Inhaber des Skiliftkarussell+ Tickets können ihn gratis nutzen. Um bei Bedarf mehr Gäste transportieren zu können, fährt in der Hochsaison ein zweiter Bus. Insgesamt fünf Skigebiete sind mit dem Skiliftkarussell+ Ticket nutzbar. Eine neue, skigebietsübergreifende Panoramakarte bündelt die Angebote und führt sie dem Gast übersichtlich vor Augen.
Preissteigerungen
Aufgrund stark gestiegener Kosten tragen die Skigebiete eine Mehrbelastung von 20 bis 30 Prozent. Da aber auch die Verbraucher unter steigenden Preisen leiden und weniger Geld „in der Tasche“ haben, sind die Ticketpreise wie in jedem Jahr nur moderat gestiegen. In den größeren Gebieten ist mit Preissteigerungen von 5 bis 10 Prozent zu rechnen. In den kleinen Skigebieten bekommt der Gast nach wie vor Tagestickets für um die 20 Euro.
Pistenqualität und verbessertes Schneemanagement
Im Skiliftkarussell Winterberg wird eine neue Pistenwalze die Pistenqualität weiter erhöhen. Die Betreiber an der Kappe ersetzen eine ältere Walze gegen einen Pistnbully der neuesten Generation mit Schneehöhenmess-System mittels GPS. Durch zentimetergenaue Ermittlung des Schneebestands kann der Bedarf besser eingeschätzt werden. Dies spart durchschnittlich zehn Prozent der Beschneiungsenergie. In der gesamten Region gibt es inzwischen rund 20 dieser Systeme.
Mehr zum Thema:Wintersport im Sauerland: Hier lohnt sich ein Pistenausflug
Einsatz regenerativer Energien
Energiegewinnung aus regenerativen Ressourcen ist seit vielen Jahren ein großes Thema in den Skigebieten. Diese Bemühungen setzen sich nahtlos fort. So sind die Gebäude am Poppenberg im Skiliftkarussell Winterberg inzwischen komplett weg vom Gas. Beide Hütten, Funktionsgebäude und Hallen werden inzwischen mit Hackschnitzeln geheizt, die aus Holz aus heimischen Wäldern stammen. Einige Investitionen sind schon seit vielen Monaten, teils über ein Jahr geplant. Die lange Dauer beziehungsweise verzögerte Umsetzung ist vielfach den Genehmigungsverfahren, teils Lieferschwierigkeiten und Materialmangel geschuldet. So sind Photovoltaikanlagen gebaut, im Bau befindlich oder geplant auf einem Gebäude im Skiliftkarussell Winterberg im Bereich Rauher Busch sowie auf der renovierten Gastronomie in der St. Georg Schanze. Im Skigebiet Willingen ist eine weitere Anlage ist eine weitere PV-Anlage auf der Bergstation K1 gebaut worden, ebenso auf der K1-Hütte in der Ruthenaar. An einigen Gebäuden wird die Wärmedämmung optimiert. Dies ist zum Beispiel am Kassenhaus an der Panorama Erlebnis Brücke auf der An einigen Gebäuden wird die Wärmedämmung optimiert. Dies ist zum Beispiel am Kassenhaus an der Panorama Erlebnis Brücke auf der Winterberger Kappe der Fall.
Fotostrecke: Erster Schnee in Winterberg verzaubert auch die Sauerländer
Energiesparmaßnahmen
Wer früh begonnen hat, Energie zu sparen und in regenerative Energien investiert hat, ist jetzt gut aufgestellt. Denn effektive Maßnahmen können nicht innerhalb weniger Monate umgesetzt, sondern müssen von langer Hand geplant werden. Wie in den Vorjahren, haben die Liftbetreiber in vielen Gebieten alte Schnee-Erzeuger gegen neue, energieeffizientere ausgetauscht. Dazu gehört der Einsatz moderner Schneekanonen ebenso wie der von Schnei-Lanzen. Letztere benötigen zwar eine geringere Umgebungstemperatur, aber weniger Strom. Investitionen dieser Art melden die Skigebiete Neuastenberg, Altastenberg, Willingen und das Skiliftkarussell Winterberg. Ältere Schneeerzeuger werden oftmals an den Hersteller zurückgegeben zur Wiederaufbereitung. Um die Skihänge mit Flutlicht zu beleuchten, haben die Betreiber beim Ausbau der Piste am Köhlerhagen im Skigebiet Willingen bereits auf LED gesetzt. Weitere Betreiber testen, ob LED Spots für den Flutlichtbetrieb hell genug sind und welche Energieeinsparung sich damit realisieren lässt. Wo es möglich ist, nutzen Skivereine Fördermittel, um beispielsweise ihre Hütten zu dämmen oder die Sportanlagen mit LED auszustatten, so zum Beispiel der Ski-Club Rückershausen. Viele planen, die Raumtemperaturen der Hütte zu senken.
Wintersport wird möglich sein
Die Liftbetreiber sind sich sicher: Wintersport wird in den kommenden Monaten stattfinden. Energie wird dort gespart, wo es den Sport und das Erlebnis für die Gäste nicht spürbar beeinträchtigt. Private Haushalte und Wirtschaft benötigen die meiste Energie tagsüber. 80 Prozent der Beschneiung findet jedoch nachts statt. Beschneiungsanlagen benötigen weniger Energie als vielfach vermutet. Die Kälte wird beim weitaus größten Teil der Anlagen nicht erzeugt, sondern das fein zerstäubte Wasser gefriert an der kalten Umgebungsluft. Der Betrieb von Beschneiungsanlagen, Liften, Pistenpräparation und Gastronomie geschieht ressourcen- und klimaschonend in den vier größten Skigebieten durch Ökostrom. Auf diese Weise arbeitet der Wintersport mit hoher Effizienz. Eine aktuelle Studie hat gezeigt: Pro eingesetzter GWh Energie erzeugen die Skigebiete 20 Prozent mehr Wertschöpfung als der Durchschnitt der deutschen Wirtschaft.