Brilon. Die Polizeiwache in Brilon sollte saniert werden, da sie nicht mehr den Standards entspricht. Jetzt könnten die Pläne scheitern. Es gibt Kritik.
Die Sanierung der Polizeiwache in Brilon wird vermutlich auf Eis gelegt. Der Kreistag soll in seiner Sitzung am Freitag (21. Oktober) beschließen, von der geplanten baulichen Ertüchtigung der Polizeiwache Brilon auf dem Grundstück „Am Rothaarsteig 3“ Abstand zu nehmen“. Grund sind demnach steigende Kosten für die Aufrüstung der Wache sowie ein zunehmender Anforderungskatalog des des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW).
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Kostensteigerung schon jetzt von 6,6 Millionen auf 8,5 Millionen
Der Kreistag hatte sich im Sommer 2021 für die Sanierung der Polizeiwache Brilon ausgesprochen und rund 6,6 Millionen Euro bereitgestellt. Wie nun aus der Vorlage der Verwaltung für die Kreistagssitzung hervor geht, herrscht beim Kreis eine gewisse Irritation über das Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste, das als Behörde solche Projekte betreut. Das LZPD habe wiederholt die „qualitativen und nutzerspezifischen Anforderungen an die Qualitäten und Ausstattungen auch im Hinblick auf die verschiedenen Funktionsbereiche neu definiert. Die Projektarbeit hat sich dadurch als sehr aufwendig und langwierig herausgestellt“, so die Verwaltung. Die Kostenschätzung für das Projekt habe sich dadurch auf 8,5 Millionen Euro erhöht. Weitere vom LZPD NRW vorgegebene Standards ließen eine weitere erhebliche Kostensteigerung erwarten. Die Kritik in der Vorlage ist deutlich: „Die Verwaltung stellt bereits in dieser frühen Projektphase fest, dass das Verfahren zur Entwicklung polizeilicher Liegenschaften äußerst bürokratisch und aufwendig ist.“
Statt Sanierung nun Neubau?
Dass das Land bereits vor Abschluss der Planung – also bevor die tatsächlichen Kosten der Sanierung feststehen - ein verbindliches Mietpreisangebot vorgelegt haben möchte, sei ein weiteres erhöhtes finanzielles Projektrisiko.
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Mit der Aufgabe der Sanierungspläne bestehe für HSK-Polizei die Möglichkeit, einen Neubau anzustreben bzw. einen solchen beim beim LZPD NRW zu beantragen. „Dadurch wird eine adäquate räumliche Unterbringung der Polizistinnen und Polizisten in Brilon voraussichtlich schneller erreicht“, glaubt die Kreisverwaltung. Nebeneffekt: Die Biologische Station könnte in ihren Räumen verbleiben. Denn bei einer Sanierung des Komplexes wäre die gesamte Liegenschaft an die Briloner Polizei gegangen.