Bigge. In Bigge heißt der Schützenkönig Christian Laubhold. Novum: Der neue Regent ist katholischer Pastor. Weshalb ausgerechnet er den Vogel schoss:

Mit Pastor Christian Laubhold holte sich wohl erstmals in der fast 160-jährigen Geschichte der Schützenbruderschaft St. Sebastian Bigge ein Geistlicher die Königwürde. Genau um 12.54 Uhr war es endlich soweit, als das hölzerne Wappentier nach fast drei Stunden beim 182. Schuss unter dem Jubel des Schützenvolks zum Sturzflug ansetzte. Prompt setzte auch die Musik, das Blasorchester Brilon, ein. Doch statt des traditionellent „Waidmannsheil“ erklang erst einmal „Lobet den Herrn“, bevor wenig später auch von der Pfarrkirche „St. Martinus“ alle Glocken läuteten.

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Allerdings bis Christian Laubhold die Mission „Königwürde“ quasi im Alleingang in Angriff nahm, hatte der Vogel im Kugelfang lange sein tristes Dasein gefristet. Kein Schützenbruder traute sich zuvor so recht, eine Tatsache von der mancher Verein im Sauerland in diesem Jahr ein Lied singen kann.

Dechant Richard Steilmann feuert den Pastor an

Endlich nach einer ellenlangen Feuerpause und animiert durch seinen Chef, Dechant Richard Steilmann („Christian, halt voll drauf!“) ging es dann doch relativ schnell bis Bigge einen neuen König hatte – allerdings keine Königin, denn da nahm es der neue Regent mit dem Zölibat ziemlich genau.

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Dennoch auf einen – komplett männlichen – Hofstaat brauchte er bei Festzug am Abend nicht zu verzichten. Damit hatte das Vogelschießen so gut angefangen und schon in der Anfangsphase hatte sich Werner Niggemann die Krone und damit das Amt die Vizekönigs gesichert. Anschließend kam auch der Reichsapfel beim Ehrenschuss des silbernen Jubelkönigs Gerhard Schültke. Neuer Jungschützenkönig wurde mit dem 146. Schuss Timo Kesting aus Assinghausen, der sich gegen Lukas Niggemann, Johannes Bals und Justus Wehnig durchsetzte und nun mit beim Schützennachwuchs das Sagen hat.