Altenbüren/Olsberg. Es ist der Tante Emma 2.0: In Brilon steht jetzt ein Fleischautomat. Dort kann man zu jeder Zeit mit Bargeld Fleisch, Wurst und anderes kaufen.

Die Schnitzel für den Mittagstisch vergessen? Die Handwerker auf der Baustelle haben „Schmacht“ auf Fleischwurst oder beim Grillen sind abends die Würstchen ausgegangen? Das ist zumindest ab sofort in Altenbüren kein Problem, denn dort bietet seit Ende April die Regio-Boxen von Toni Bonito und der Olsberger Fleischerei Neumann Fleisch- und Wurstwaren an. Regio Box nennt sich der Automat unter einem Carport, direkt an der B 7/Ecke Warenberg (Nähe der Bäckerei), der nicht nur bei den Altenbürener bei Brilon für Abhilfe oder Nachschub sorgt, sondern auch den täglichen Bedarf decken könnte. Die Kunden sind glücklich und mehr als zufrieden mit dem Angebot, so Fleischermeister Manfred Neumann in einem ersten Fazit und bestätigt, dass das Geschäft gut angelaufen sei.

Landleben noch attraktiver zu gestalten

Der Hauptinitiator in Altenbüren eine Regio-Box aufzustellen war Toni Bonito auf dessen Grund und Boden der Carport steht, der von der Firma Biene-Gartenbau aus Siedlinghausen konzipiert und errichtet wurde. Als „Onkel Toni“ hatte er sich auf seinen Seiten in den sozialen Netzwerken dafür stark gemacht, das Landleben noch attraktiver zu gestalten und die regionalen Produkte direkt nach Erzeugung zu verkaufen. Frei nach dem Motto; „Regional statt Global.“ Mit seiner Idee lief er bei Junior-Chef Chris Neumann offene Türen ein. Der Koch und Fleischermeister, der auch Mitglied der Deutschen Fleischernationalmannschaft ist, hatte auch schon länger mit einen solchen Projekt geliebäugelt.

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Täglich bringt Chris Neumann, Junior-Chef der Metzgerei Nachschub.
Täglich bringt Chris Neumann, Junior-Chef der Metzgerei Nachschub. © aj | Joachim Aue

Toni Bonito: „Mit unserem Verkaufsautomaten erschaffen wir den Tante Emma 2.0 – die Renaissance der Dorfläden für die Zukunft auf dem Lande. Frische Lebensmittel, mal etwas außer der Reihe und mit einem anderen Verkaufs-Aspekt. Eine Einzelhandelslösung schaffen, die durch die demografischen Veränderungen erforderlich ist. Ziel dieses Projektes ist es, eine Verbesserung der Nahversorgung Struktur auf dem Dorf zu schaffen und gleichzeitig die regionalen Wertschöpfungen nachhaltig zu erhöhen. Für diesen Zweck haben wir uns entschieden der Automatenaufsteller in Altenbüren zu werden. Dadurch soll ein attraktives Angebot an regional erzeugten Lebensmitteln und Spezialitäten geschaffen werden“.Während Mutter Sabine den Plänen ihres Sohnes ziemlich skeptisch gegenüberstand, weil die Produktpflege und Bestückung des Automaten doch auch sehr Arbeitsintensiv ist, war Vater Manfred von vorne herein recht angetan. Manfred Neumann: „Der Standort ist gerade zu ideal“. Der Automat kennt auch keine Öffnungszeiten und ist rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche für die Kundschaft da. Nicht zuletzt weil er täglich, je nach Bedarf mit frischer Ware bestückt wird.

Etwas teurer als im Laden in Olsberg

Um die Qualität zu gewährleisten, wird der Automat, desen Sortiment regelmäßig wechselt, auf einer Stand-Temperatur von 3 Grad Celsius gehalten. Im Angebot sind unter anderem Grillfleisch, Grillwürstchen, Pfefferbeißer, Hausgemachten Suppen und natürlich die beliebte Olsberger Mettwurst sowie auch Fertiggerichte wie Currywurst, Erbsen-, Gulaschsuppe und Linsensuppe um Erwärmen. Auch braucht der Kunde nicht viel tiefer in die Tasche greifen, denn die Preise sind recht zivil. So kostet die Portion Erbsensuppe (400 ml) 4,50 Euro oder drei Nackensteaks (480 g) 6 Euro. Chris Neumann: „Alle Produkte sind nur wenig teurer als bei uns im Laden in Olsberg, da die Verpackung relativ aufwendig ist. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist der Etikettierung zu entnehmen. Obwohl auf Konservierungsstoffe verzichtet wurde, halten sich die Grillwürste aufgrund der entsprechenden Kühlung mindestens zwei Monate. Die Suppen im Glas eingekocht sind, beträgt die Haltbarkeit ein halbes Jahr.

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Wie Chris Neumann weiterhin mitteilt, die Produktpflege am Automaten nicht sehr aufwendig. Eine App auf dem Handy zeigt ihm an, wie viel Portionen noch im Fach sind, wann nachgefüllt werden muss und auch was am besten läuft. Doch das ist längst nicht alles, denn in einem weiteren Automat, ebenfalls vorschriftsmäßig gekühlt, gibt’s Getränke und Snacks sowie Eier und Nudeln aus der Region vom Familienhof Becker aus Brilon, ebenso Butter und Käse und so spart man sich vielleicht den Weg in den Supermarkt. Und auch an die Kinder ist gedacht, denn ein Knopfdruck genügt und leckerer Eis-Genuss im Form von Softeis wird prompt geliefert.