Hochsauerlandkreis. Die Netzabdeckung im Altkreis Brilon ist nicht immer verlässlich. Diese Funklöcher ärgern die Menschen im HSK am meisten.

Funklöcher sind manchmal ein Ärgernis, wenn im Auto mal eine Verbindung über die Freisprechanlage abbricht zum Beispiel. Allerdings leben tatsächlich viele Menschen im Hochsauerlandkreis mitten in einem Funkloch – und kämpfen tagtäglich gegen die Einschränkungen, die das mit sich bringt. Zahlreiche Leser haben sich daher auf den WP-Aufruf gemeldet, wo die Funklöcher besonders stören. Eine Karte der Bundesnetzagentur zeigt, dass die Funklöcher bekannt sind und bestätigt die Beschwerden über mangelnden Empfang.

Touristen legen das Handynetz in Winterberg lahm

„Winterberg-Züschen, zwischen Mollseifen und Züschen. Wenn man Unter der Kronbuche oder zum Homberg wohnt, kann man nicht einmal mit dem Handy telefonieren, ohne dass die Verbindung abbricht – wenn man überhaupt mal eine herstellen kann“, schreibt David Blüggel. Viele der Leser nennen Züschen als Problemort im Bezug auf den Empfang mit dem Handy. Tatsächlich zeigt die Karte der Breitbandmessung durch die Bundesnetzagentur an, dass die Netzbetreiber Telekom, Telefónica oder Vodafone nicht alle Teile Züschens mit einem 4G-Netz abdeckt.

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Besonders zwischen Züschen und Hallenberg scheint die Verbindung abzubrechen wie auch in vielen kleineren Orten um Winterberg herum. Benjamin Honekamp lebt in Silbach: „Streaming im Handynetz? Guter Witz.“ Die D1 Netzabdeckung des Ortes ist quasi nicht existent. „Innerorts gibt es nur 2G Abdeckung, also 90er Technik. Mit D2 Vodafone sieht es ähnlich aus, nur dass ich mit denen in einem Ort weiter, in Siedlinghausen, nicht mal innerhalb von Gebäuden telefonieren kann.“ Ein weiterer Silbacher, Klaus Nieder, schreibt dazu: „Meine Frau hat D1, ich habe D2. Telefonieren geht in Silbach, aber mobile Daten: Nada! Angezeigt wird „E“, aber sobald man versucht, irgendeine Seite zu öffnen, ist das „E“ auch weg.“

Auch im Eigenheim in Winterberg ist das Netz nicht gut

Generell scheinen die Probleme aber auch in Winterberg selbst zu bestehen. „Neben dem schlechten Netz in vielen Orten, wie in meinem Heimatort Silbach, wo man teils nicht mal eine WhatsApp Nachricht verschicken kann, finde ich es auch erschreckend wie schnell das „gute“ Netz in Winterberg zusammenbricht, sobald ein paar mehr Menschen unterwegs sind“, schreibt Marc Buhl. Damit spielt er auf die Wintermonate an, in denen sich die Touristen mit ihren Handys zusätzlich in Winterberg ins Netz einwählen. Marc Buhl: „Teils kann man dort nicht mehr telefonieren, weil das Netz so überlastet ist.“ Hinzu komme noch das schlechte Internet für das eigene Zuhause. „Über die Telekom teilweise unter 5 Mbits, in Winterberg am Waltenberg knapp 12 Mbits. Die Kabelalternative bei Vodafone/Unitymedia ist zwar schneller, aber oft mit technischen Problemen.“

Bruchhausen und Elleringhausen kommen kaum über 2G

Rund um Winterberg geht es mit den Funklöchern allerdings weiter – nicht nur zeigt die Breitbandmessung, dass in Hallenberg definitiv noch Potenzial nach oben ist. Richtung Olsberg kommen die Ortschaften Bruchhausen und Elleringhausen wenn überhaupt häufig nur auf eine 2G-Abdeckung. Rund um Marsberg scheinen laut Breitbandmessung der Bundesnetzagentur allerdings fast alle Ortschafte im Kern auf eine 4G-Abdeckung zu kommen. Mehr als 5G ist allerdings weder rund um Winterberg im Südkreis noch in Olsberg, Marsberg oder Brilon drin.

Brilon-Wald mit größtem Funkloch: Schwer im Notfall Hilfe zu holen

Ein weiterer Ort, der oft von den WP-Lesern im Zusammenhang mit den Funklöchern genannt wird, ist Brilon-Wald. Alexander Heiduk schreibt: „Ich arbeite in einem ambulanten Dienst, fahre also viel mit dem Auto. Regelmäßig in Brilon-Wald habe ich am Diensthandy keinen Empfang. Ich bin nicht erreichbar und kann auch nicht telefonieren. An Nutzung von mobilen Daten ist nicht zu denken. Denke, das wäre dort beim Bahnhof und auch für Touristen beim Wandern schon ganz gut.“ Volker Hues aus Brilon stimmt dem zu: „Das Funkloch zwischen Brilon-Wald und Willingen, egal welches Netz. Da ist es schwer, im Notfall mal Hilfe zu holen.“

Zum Hintergrund:

Die Breitbandmessung wird durch die Bundesnetzagentur durchgeführt und basiert auch auf gemeldeten Funklöchern. Mit der Breitbandmessung/Funkloch-App können Bürger die augenblickliche Netzverfügbarkeit Ihres Mobilfunknetzes erfassen und so ggf. vorhandene Funklöcher ermitteln heißt es auf der Website. „Bei der Erfassung der Netzverfügbarkeit wird in Form einer Messreihe ortsbasiert festgestellt, ob und in welcher Technologie ein Mobilfunknetz vorliegt. Die individuell erfassten Netzverfügbarkeiten (kein Netz, 2G, 3G, 4G, 5G) werden auf dem Endgerät gespeichert und in einer Karte dargestellt.“ Zudem werden die Daten an die Breitbandmessung übermittelt und dienen in aggregierter Form einer Gesamtdarstellung.