Olsberg. Nahe der A-46-Abfahrt in Olsberg soll ein Autohof mit Tankstelle und Bistro gebaut werden. Der Investor über die Standortwahl und seine Planung.
Die Raiffeisen Vital Tankstellengesellschaft plant im Bereich der Autobahn-Abfahrt Olsberg die Errichtung eines modernen Autohofes mit einer Tankstelle mit dem „kompletten Energie-Mix der Mobilität“, Shop, Bistro und Lkw-Stellplätzen geben soll. Um dieses Vorhaben in die Tat umsetzen zu können, muss allerdings der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Am Donnerstag (27. Januar) steht das Thema im Bau- und Planungsausschuss auf der Tagesordnung.
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Planung noch ganz am Anfang
„Noch sind wir mit unserer Planung allerdings noch ganz am Anfang. Ob wir unser Projekt tatsächlich umsetzen können, hängt vom Verlauf des weiteren planungsrechtlichen Genehmigungsverfahrens ab“, erklärt Ingo Brunert, der gemeinsam mit Christian Pieper Geschäftsführer der Raiffeisen Vital Tankstellengesellschaft mbH ist. Dabei handelt es sich um eine Tochterfirma der Genossenschaft Raiffeisen Sauerland Hellweg Lippe und der Raiffeisen Waren GmbH mit Sitz in Kassel.
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Genehmigungsverfahren notwendig
Entstehen soll der „Energiehof“ wie ihn die Investoren nennen, direkt an der B480, wo man von der Autobahn ab in Richtung Brilon/Antfeld fährt. Das Areal ist rund 1,5 Hektar groß. Zurzeit ist das Gelände im Flächennutzungsplan der Stadt Olsberg allerdings noch als „Fläche für Wald“ dargestellt. Einbezogen in das Genehmigungsverfahren müssten neben der Stadt auch Behörden wie Straßen.NRW, die Bezirksregierung Arnsberg, der Hochsauerlandkreis und weitere Träger öffentlicher Belange.
„Region-Shop“-Bistro
Neben einer Tankstellen mit konventionellen Treibstoffen und Lkw- und Pkw-Stellplätzen soll auf dem Grundstück ein Bistro in einem sogenannten „Regio-Shop“ sowie E-Ladeschnellstationen (mit Ökostrom), Wasserstoff (vorwiegend aus erneuerbaren Energiequellen) und Bio-Erdgas-Zapfsäulen errichtet werden. Außerdem sehen die Pläne auf den Dachflächen die Errichtung von Photovoltaikanlagen und einen Spielplatz vor. Das Bistro „Regio-Shop“ soll, so der Plan des Investors, täglich von 6 bis 22 Uhr geöffnet sein. Dort sollen neben den klassischen Tankshop-Artikeln auch Produkte von Erzeugern aus der Region angeboten werden. Einen solchen Shop gibt es bereits in Meschede (Warsteiner Straße). Darüber hinaus sind zusätzliche Stellplätze für Lkw-Fahrer geplant. In der Projekt-Vorstellung heißt es: „Die Parkmöglichkeiten für den Schwerlastverkehr sind entlang der B480 ausbaufähig. Mit dem Wissen, dass der Lkw-Verkehr bis ins Jahr 2030 um 20 Prozent zunehmen wird, sind gerade Stellplätze an markanten Punkten unabdingbar.“
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Standort-Wahl
Aus Sicht der Raiffeisen Vital Tankstellengesellschaft ist der Standort ideal: „Der Güterverkehr in Richtung Winterberg, Marburg und auch der private Pkw-Verkehr in die beliebten Urlaubsregionen des Hochsauerlandes im Winter wie im Sommer untermauern diese Entscheidung. Anrainer-Gemeinden sowie die ortsansässige Bevölkerung profitieren von zusätzlicher Infrastruktur, höherer Bekanntheit und nachhaltigem Konzept.“ Der geplante Mobilitätshof Olsberg könne „Versorgungslücken in der Region“ schließen und die Region mit Blick auf Arbeitsplätze, Gewerbeeinnahmen etc. stärken.
Energie-Mix
Die Raiffeisen Vital Tankstellengesellschaft mbH wurde im Januar 2021 mit den Standorten Meschede, Rüthen, Anröchte und Belecke gegründet. Ziel sei es „an strategisch interessanten Standorten Tankstellen mit einem kompletten und damit zukunftsfähigen und immer nachhaltiger werdendem Energie-Mix bestehend aus Wasserstoff, (Bio-)Erdgas (LNG), E-Fuels, Öko-Strom, Diesel und Ottokraftstoffen die Mobilität von Endverbrauchern zu unterstützen.“ Nach eigenen Angaben hat der Investor die Verfügbarkeit des Grundstücks mit dem Eigentümer bereits geklärt. Und auch erste Abstimmungen über eine mögliche Straßenanbindung seien mit Straßen.NRW schon geführt worden.
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Weiteres Verfahren
Die Stadtverwaltung Olsberg schlägt dem Bauausschuss nun vor, einen frühzeitigen Behördentermin durchzuführen, um die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen für eine eventuelle Flächennutzungsplanänderung und die Aufstellung eines Bebauungsplans zu ermitteln. Sinnvoll sei es, dass an einem solchen Termin alle von der Planung betroffenen Behörden und Träger öffentlicher Belange teilnehmen.
Weitere Themen im Bauausschuss
Die Sitzung des Ausschusses Bauen und Planen der Stadt Olsberg findet am Donnerstag, 27. Januar, 17 Uhr, im Rathaus (Ratssaal) statt. In der Sitzung geht es neben den Plänen für den Autohof auch um eine Standortanalyse für das durch den Brand stark beschädigte Feuerwehrgerätehaus des Löschzugs Bigge-Olsberg.
Die Standortanalyse, die im Ausschuss vorgestellt wird, kommt zu dem Schluss, dass das vorhandene Grundstück zu klein ist, um eine neue Fahrzeughalle unter Erhalt des Sozialgebäudes nach den heutigen Bauvorschriften sowie den Arbeitsschutz- und Sicherheitsvorschriften zu errichten. Auch die Frage, wo die notwendigen Stellplätze für die Privat-PKW der Einsatzkräfte nachgewiesen werden können, führt zum Ergebnis, dass das jetzige Grundstück die erforderlichen Flächen nicht hergibt. Demnach benötigt as vorhandene Grundstück hat eine Größe von rd. 3.800 Quadratmetern, benötigt werden aber mindestens 4.500 m². Die Firma LÜLF+ wird die Standortanalyse vorstellen und insbesondere die Flächenbedarfe ausführlich erläutern.
Außerdem wird in der Sitzung der Bebauungsplan-Vorentwurf „Dorfwiese-Nord“ Antfeld vorgestellt. Ein weiteres Thema ist mit Blick auf die Beitragspflicht für Straßenbaumaßnahmen die Einstufung der Straße „Bruchstraße“ in einen Straßentyp. Beraten wird außerdem das Straßen- und Wegekonzept. Darüber hinaus geht es um die geplante Errichtung einer Ferienhausanlage am „Hirtenweg“ in Elpe und die Erschließung weiterer Grundstücke im Baugebiet „Am Heck II“ in Elleringhausen.