Medebach. Hat der mutmaßliche Brandstifter von Medebach noch mehr Brände gelegt? Die HSK-Polizei verhört ihn – und verfolgt jetzt eine Spur nach Hessen.

Polizei und Staatsanwalt werfen einem Mann aus dem Raum Medebach vor, in der Nacht zum 11. Januar einen schweren Brand in einer Scheune in der Feldmark zwischen Medebach im Hochsauerlandkreis und möglicherweise auch u.a. im hessischen Münden gelegt zu haben. Dort hatten im Sommer 2021 mehrfach landwirtschaftliches Gebäude gebrannt. Die Spurenlage vor Ort in Medebach belaste den Mann schwer, sagte Polizeisprecher Volker Stracke auf WP-Anfrage. Derzeit würde aber noch intensiv weiter ermittelt. Der zuständige Brandermittler werte weiterhin sämtliche Anhaltspunkte, die zum schweren Scheunenbrand geführt hätten aus, heißt es von der Polizei im Hochsauerlandkreis.

Feuer in Medebach: Tatverdächtiger Mann schweigt

Der Beschuldigte würde gegenüber den Ermittlern aber beharrlich schweigen und sich nicht einlassen, sagte Polizeisprecher Stracke. Laut dem ermittelnden Staatsanwalt Klaus Neulken, droht dem Verdächtigen bei einer Verurteilung eine empfindliche Strafe. Denn auf Brandstiftung stehe, laut Strafgesetzbuch, zwischen einem und zehn Jahren Gefängnis. Der Mann werde mittlerweile von einem Rechtsanwalt vertreten, so Stracke.

Die Feuerwehr bei dem Einsatz in Medebach.
Die Feuerwehr bei dem Einsatz in Medebach. © WP | Feuerwehr

Dieser könnte viel Arbeit vor sich haben. Denn mittlerweile interessieren sich auch hessische Ermittler für den Verdächtigen. Die Kollegen dort hätten „ihre Fühler ausgestreckt“, so der Polizeisprecher. Dabei soll geklärt werden, ob der Mann mit einer Brandserie zu tun hat, die im vergangenen Jahr begann. Dabei waren wie in Medebach immer wieder landwirtschaftliche Betriebe betroffen.

Lesen Sie auch: Leichenfund in Medebach: Ermittler klären die Todesursache

Die Feuer-Serie im Landkreis Waldeck-Frankenberg

In der Nacht vom 30. auf den 31. August 2021 brannte im Lichtenfelser Ortsteil Münden ein landwirtschaftliches Gebäude. Gleich viermal musste die Feuerwehr am 13. und 14. August nach Münden ausrücken. Dreimal brannten Strohballen, einmal ein Radlader. Im Oktober brannte es dort erneut. Zwischen Medebach und Münden liegen gerade einmal sieben Kilometer.