Brilon. Seit knapp zwei Wochen gilt 2G im Einzelhandel. Die Werbegemeinschaft in Brilon zieht ein Fazit: Wer Gewinner ist und wo die Verlierer sitzen.

Seit fast zwei Wochen muss sich der Einzelhandel im HSK an neue Corona-Regeln halten. 2G – nur Getestete und Genesene haben Zutritt zu den Geschäften. Prima Brilon, der Gewerbeverein der Stadt Brilon, hat schnell reagiert und farbige Bändchen eingeführt, um die Kontrollen zu erleichtern. Christian Leiße, Gewerbevereinsvorsitzender, hatte sich allerdings zuerst besorgt geäußert – revidiert seine Einschätzung aber nun in einem ersten Fazit zu den neuen Regeln.

2G in Briloner Innenstadt: Bändchen werden gut angenommen

Seit Samstag, dem 4. Dezember, gilt nun die 2G-Regel für den Einzelhandel. „Wir haben auf dem Weihnachtsmarkt direkt mit den farbigen Bändchen angefangen, um die Kontrollen für alle einfacher zu gestalten“, erzählt Christian Leiße. Als eine der ersten Gemeinden im HSK führte Prima Brilon bunte Armbänder ein, die jeden Tag eine aktuelle Farbe haben und zeigen sollen, das ein Kunde schon auf die 2G-Regel kontrolliert wurde. So muss er nicht in jedem Geschäft seinen Impf-Nachweis vorzeigen. „Wenn ich also in einem Verkaufsgespräch bin und ein Kunde hereinkommt, dann reicht es, dass er seinen Arm hebt und mir das Bändchen zeigt. Das ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation“, erklärt Leiße. Bei einem klassischen Einkaufsbummel müsse so nicht fünf- oder sechsmal ein Ausweis vorgezeigt werden und die Erfahrung zeige, dass dadurch sogar mehr Geschäfte von Kunden betreten würden.

2G-Kontrolle in Brilon zu einer positiven Erfahrung gemacht

„Wir haben auf dem Weihnachtsmarkt gemerkt, dass wir die negative Erfahrung von einer Kontrolle durch eine positive ersetzen konnten, nämlich das Verteilen der Bändchen. Viele Kunden haben das Ordnungsamt proaktiv gefragt, ob sie eines der Armbänder bekommen könnten. Die Idee ist auf beiden Seiten sehr gut angekommen“, betont der Gewerbevereinsvorsitzende.

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Seine anfängliche Befürchtung, 2G werde für einen Rückgang der Kundenbesuche sorgen, habe sich nicht bestätigt. Im Gegenteil: „Wir sind auf dem gleichen Niveau wie im Vorvorjahr – also im letzten Winter bevor Corona nach Deutschland kam.“ Der Umsatz sei viel weniger eingebrochen als befürchtet. Viele Kollegen aus der Bahnhofstraße würden dasselbe berichten.

2G im Einzelhandel: Verlierer sind die großen Städte

„Verlierer sind die großen Städte und größere Kaufläden wie Karstadt“, betont Christian Leiße. Auf dem Land und in kleineren Städten würden die Kunden sehr viel reflektierter einkaufen und solidarisch entscheiden. „Hier ist die Solidarität anders als in einer Großstadt. In Düsseldorf ist den Leuten egal, welcher Laden noch besteht. Hier wissen die Menschen, dass sie die Einzelhändler unterstützen müssen um deren Existenz zu sichern – auch, damit sich ihre Innenstadt nicht verändert.“