Niedersfeld. Im Skigebiet am Eschenberg in Niedersfeld sind einige Veränderungen geplant. Schon in diesem Winter gibt es ein neues Angebot für Rodler.

Die Betreiber des Skigebietes „Am Eschenberg“ in Niedersfeld möchten die Nutzungsmöglichkeiten erweitern und das Gelände künftig ganzjährig nutzen. Geplant sind eine „Mountaincart“-Anlage für den Sommerbetrieb, die Erweiterung der bestehenden Beschneiungsanlagen, der Bau eines Gastronomiebetriebes und die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage. Wir haben mit Stefan Harbecke, dem Mitinhaber der Rodelhang „Am Eschenberg“ GbR, über die Pläne gesprochen.

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Mountain-Carts sollen künftig am Eschenberg-Lift in Niedersfeld während der Sommermonate zum Einsatz kommen.
Mountain-Carts sollen künftig am Eschenberg-Lift in Niedersfeld während der Sommermonate zum Einsatz kommen. © P | Privat

Ziel: Ganzjährige Nutzung

Er macht deutlich: „Wir wollen eine ganzjährige Nutzung, damit das Ganze hier finanziell tragbar bleibt. Uns geht es darum, dass wir den Betrieb auch finanzieren können, wenn der Winter witterungsbedingt mal nicht so gut ist.“ Geplant ist, dass geländetaugliche Carts durch einen der bestehenden Skilifte den Hang hinauf bis zur Bergstation des Liftes gezogen werden. Stefan Harbecke betont, dass die 840 Meter lange Fahrstrecke über bereits im Gelände vorhandene Wege verlaufen soll. Lediglich eine Fläche von 300 Quadratmetern liege außerhalb des Wegebereichs. Dabei handele es sich um Mager-Grünland. Deshalb gebe es im Rahmen des Genehmigungsverfahrens noch Klärungsbedarf mit den zuständigen Behörden, so Harbecke.

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Gastronomie mitten im Skigebiet

Geplant ist auf dem Ski-Gelände auch ein neues Gastronomie-Angebot, das sowohl im Sommer als auch im Winter genutzt werden soll. Stefan Harbecke erklärt, dass zurzeit zwei kleinere Hütten im mittleren Bereich des Skiliftes als „minimale Notlösung“ dienen. Dort gibt es nämlich für die Skifahrer bisher nur Getränke und ein Würstchen auf die Hand. Deshalb möchten die Betreiber ein Gebäude in Holzbauweise bauen und direkt in das Skigebiet integrieren, das von allen drei Liften aus angesteuert werden kann.

E-Mobilität

Auf dem Parkplatz am Eschenberglift in Niedersfeld soll noch in diesem Jahr eine Schnell-Ladesäule mit bis zu 300 Kilowatt Leistung für E-Autos in Betrieb gehen.

Vorteil sei, so Stefan Harbecke, dass eine Komplett-Ladung in nur 20 Minuten möglich sei. Drei Fahrzeuge gleichzeitig sollen dort künftig aufgeladen werden können.

Mehr Beschneiung

Der innere Gastro-Bereich soll auf einer Fläche von acht mal zehn Metern eine Bewirtungsmöglichkeit bieten. Auch eine Toilettenanlage soll hier entstehen, da es häufig im Bereich der Talstation Lift I zur Überlastung der Anlage komme. „Dieses Objekt soll ausdrücklich nicht als Massenlokalität realisiert werden, sondern soll die beiden vorhandenen Hütten ersetzen“, erklärt Stefan Harbecke.

Stefan Harbecke zeigt das neue Rodel-Transportband. Es hat eine Länge von 120 Metern.
Stefan Harbecke zeigt das neue Rodel-Transportband. Es hat eine Länge von 120 Metern. © Jutta Klute | Jutta Klute

Geplant: Neuer Speicherteich

Ausbauen möchten die Betreiber die Beschneiung. In diesem Zug ist auch der Bau eines Speicherteichs geplant. Bislang findet eine künstliche Beschneiung am Eschenberg Lift I, im unteren Bereich zur Talstation statt. Die „Schneekanonen“ sind mobil aufgebaut und können nach der Saison wieder entfernt werden. Künftig soll aber auch Kunstschnee im Bereich des Skilifts II, auf einer Länge von etwa 400 Metern zum Einsatz kommen. Der dafür notwendige Wasserspeicher soll nach den Plänen der Betreiber ein Fassungsvermögen von etwa 400 Kubikmetern bekommen. Geplant ist außerdem in unmittelbarer Nachbarschaft zu diesem Speicher die Errichtung einer Photovoltaikanlage „zur grünen Energieversorgung.“

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Planungsrechtliche Voraussetzungen schaffen

Die Stadt Winterberg teilte auf Anfrage der WP zum Stand des Planungsverfahrens mit, dass der Rat Anfang Oktober die Aufstellung eines Bebauungsplanes für das Skigebiet „Am Eschenberg“ in Niedersfeld beschlossen hat, mit dem Ziel, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die im Skigebiet vorgesehenen Nutzungserweiterungen zu schaffen. Das Verfahren werde, so Sprecherin Rabea Kappen, nach dem Beschluss des Rates auf Kosten der Antragsteller durch Beauftragung eines geeigneten Planungsbüros durchgeführt. Ein Planentwurf liege noch nicht vor. Derzeit finden, so die Stadt, Gespräche mit Fachbehörden statt, um die Inhalte des Bebauungsplanes abzustimmen.

Rodel-Transportand

Auf eine neue Nutzung können sich alle Schneefans aber schon in diesem Winter freuen: Im unteren Bereich des Skigeländes wird für die Rodler als neues Angebot ein 120 Meter langes Transport-Band zum Einsatz kommen, mit dessen Hilfe der Schlitten/Bob den Rodelhang hinauf transportiert werden kann. Dafür wurden, so Harbecke, fast 80.000 Euro investiert. Dieser Bereich wird bereits durch fünf mobile Schneeerzeuger beschneit. „Wenn es vom Wetter her klappt, machen wir vor Weihnachten auf“, verspricht Stefan Harbecke.

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