Hochsauerlandkreis. Die meisten Krankenhäuser setzen auf 3G für Besucher. Angesichts steigender Corona-Fallzahlen setzt die erste Klinikumgruppe im Sauerland auf 2G.

Die Geschäftsführungen der vier Akut-Kliniken im Landkreis Waldeck- Frankenberg an der Grenze zum Hochsauerlandkreis (Krankenhaus Bad Arolsen, Asklepios Kliniken Bad Wildungen, Kreiskrankenhaus Frankenberg und Stadtklinik Korbach) haben sich angesichts massiv steigender Corona-Inzidenzen entschlossen, die 2G-Regelung für Besucher ihrer Häuser umzusetzen. Das bedeutet, dass jeder, der einen Patienten besuchen oder einen ambulanten Patienten zu einer Untersuchung begleiten möchte, einen 2G-Nachweis vorlegen muss. Ausnahmen gelten nur in besonderen Situationen (z.B. Geburten, Sterbeprozess), die auch in der Corona-Schutzverordnung genannt sind, sowie für Eltern Minderjähriger und amtliche Betreuungspersonen.

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In Brilon, Winterberg und anderen Kliniken gilt weiter 3G

Die Krankenhäuser in Brilon, Marsberg, Olsberg-Bigge und Winterberg sowie das Hochsauerlandklinikum in Arnsberg setzen bislang weiter auf die 3G-Regelung mit eingeschränkten Besuchszeiten und Reduzierung der Besucherkontakte. Am Maria-Hilf in Brilon sind unter der 3G-Vorgabe z.B. je Patient zwei Besucher pro Tag erlaubt. Die Besuchszeiten sind täglich von 14 Uhr bis 20 Uhr. Pro Besuch darf ein Kind unter 12 Jahre mit kommen.

Keine leichtsinnig verursachte zusätzliche Corona-Infektion riskieren

„In Krankenhäusern geht es in erster Linie um den Schutz von kranken, häufig alten und geschwächten Menschen, die durch eine leichtsinnig verursachte zusätzliche Corona-Infektion, in Lebensgefahr geraten können“, erklärt Geschäftsführerin Margarete Janson vom Kreiskrankenhaus in Frankenberg. „Ungeimpfte Patienten erhalten bei der stationären Aufnahme darum aus Sicherheitsgründen einen PCR-Test und nicht nur einen Antigen-Test. Mit ungeimpften Besuchern ist das vor Ort nicht durchführbar.“„Wir möchten vermeiden, dass wir wieder ein generelles Besuchsverbot wie im vergangen Winter aussprechen müssen. Dies war für Patienten, Angehörige und unsere Mitarbeiter eine sehr unangenehme Situation“, berichtet Anne Bülling, Geschäftsführerin des Krankenhauses in Bad Arolsen.

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Telefonischer Kontakt statt Besuch für nicht Geimpfte

„Mit geimpften oder genesenen Besuchern, die trotzdem Maske tragen und Abstand zum Patienten halten, ist das Risiko eingrenzbar und zum jetzigen Zeitpunkt vertretbar.“„Anders als in Alten- und Pflegeheimen sind unsere Patienten ja in der Regel nur einen begrenzten Zeitraum bei uns. Für diese Zeitspanne ist es zumutbar, nur geimpfte oder genesene Angehörige als Besucher zuzulassen. Wer nicht persönlich kommen kann oder darf, hat natürlich weiterhin die Möglichkeit, telefonisch mit dem Patienten in Kontakt zu bleiben und auch einen Telefontermin mit dem behandelnden Arzt zu vereinbaren“, sagt der Geschäftsführer der Stadtklinik Korbach Sassan Pur zu dieser Entscheidung. „Für die uns anvertrauten Patienten und auch unsere Mitarbeiter tragen wir eine große Verantwortung. Wir geben hier jeden Tag unser Bestes, um einen Ausbruch zu vermeiden. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen am Patientenbett trotz Impfungen und regelmäßigen Testungen weiterhin eine FFP2 Maske“, gibt die Geschäftsführerin der Asklepios Kliniken Bad Wildungen Katrin Kern zu bedenken. „Wir appellieren daher an die Angehörigen unserer Patienten, ihre eigene Verantwortung gegenüber ihrem kranken Familienmitglied genauso ernst zu nehmen. Auch Geimpfte und Genesene sollten von einem Besuch Abstand nehmen, wenn sie Erkältungssymptome haben.“