Helmeringhausen. Auch wenn es in Helmeringhausen noch etliche Funklöcher gibt: Gegen den am Sportplatz geplanten Sendemast gibt es Widerstand.
Ein geplanter 20 Meter hoher Mobilfunkmast der Telekom am Sportplatz erhitzt derzeit die Gemüter in Olsberg-Helmeringhausen. In einer kurzfristig anberaumten Bürgerversammlung in der Schützenhalle wollten jetzt rund 80 Einwohner Genaueres wissen, was es damit auf sich hat und ob man vielleicht was dagegen tun kann. Um es vorweg zu nehmen: Die Helmeringhäuser sind nicht gegen einen solchen Masten, nur nicht an dieser Stelle, sondern irgendwo anders in der Walachei, wie in der doch recht emotionalen Versammlung mehr als deutlich wurde. Zuvor hatten sich bereits 117 Einwohner in einer Unterschriftenaktion gegen den Sendemast am Sportplatz ausgesprochen. Auch bei einer Art Probeabstimmung am Ende der Diskussion waren sich die Helmeringhäuser einig: „Dort mit uns nicht!“
Alternative Standorte
In Helmeringhausen gibt es noch viele schwarze Löcher beim Handy-Empfang. Als kleinen Fortschritt sieht man da schon, dass der Anschluss an das Gasnetz der Stadt noch in diesem Jahr erfolgen soll. Wann aber schnelles Internet durch den Breitbandausbau kommt, ist noch offen. Immerhin werden bei der Verlegung der Gasleitung schon einmal Leerrohre dafür gelegt.
Da man sich mit dem alternativ ins Auge gefassten, aber von der Telekom bereits ad acta gelegten Standort am Hubertus-Haus (Alte Schule) nicht anfreunden kann, wurden das Areal am Wasserschloss, am Firmkreuz sowie am „Stein“ als Alternative vorgeschlagen. Eventuell könne auch der Sendemast am Langer Berg oder auf dem Olsberg genutzt werden.
Bauantrag bereits gestellt
Was nicht nur die Organisatoren der Bürgerversammlung, Harald Reinhard, Heinz Potthoff und Horst Bialowons, so auf die Palme brachte, war die Tatsache, dass der Bau des Sendemastes längst beschlossen sei, zumal schon ein Bauantrag gestellt wurde, wie Ratsmitglied Frank Kleine-Nathland einräumte, auch wenn noch kein Pachtvertrag unterschrieben sei.
Aktives Dorfleben
Helmeringhausen hat ca. 300 Einwohner, die Flächengröße beträgt 4,63 qkm. Der Ort liegt auf 416 Metern Höhe; höchster Punkt ist die Wiedegge (732 Meter).Das Vereinsleben bestimmen die Schützenbruderschaft St. Hubertus, CDU, Caritas, Kolpingsfamilie und der Dorfgemeinschaftsverein.
Obwohl längst ein Ortstermin stattgefunden hat, wurden die Einwohner erst durch einen CDU-Brief von Ortsvorsteher und Ratsmitglied Winfried Henke informiert. Frank Kleine-Nathland und auch Winfried Henke teilten mit, selbst relativ spät von den Plänen der Telekom erfahren zu haben. Zudem habe man nicht die Macht, den Sendemast zu verhindern. In der Diskussion wurden den beiden Politikern dennoch vorgeworfen, die Bevölkerung zu spät informiert und vor vollendete Tatsachen gestellt zu haben. „Auch von der Stadt Olsberg haben wir nichts über die Pläne erfahren“, so Heinz Potthoff, der sich wie alle Dorfbewohner ein gewisses Mitbestimmungsrecht in der Standortfrage wünscht.
Weitere Bürgerversammlung
Auch befürchteten die Anrainer den Wertverlust ihrer Immobilie und die Strahlenbelastung. Folglich müsse das Projekt zunächst „Sendemast im Dorf“ gestoppt werden.
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Für mehr Klarheit soll jetzt eine erneute Bürgerversammlung am 25. August an gleicher Stelle sorgen. Dann würden Vertreter der Stadt und auch der Telekom Rede und Antwort stehen, so Ortsvorsteher Winfried Henke. Sie baten die Bevölkerung, sich bis zu diesem Termin Vorschläge über neue Stadtorte zu machen und diese schriftlich bei ihnen einreichen.