Hochsauerlandkreis. Im Pandemiejahr 2020 sind landesweit mehr Menschen als im Vergleichszeitraum verstorben. Der Hochsauerlandkreis ist davon ausgenommen.

Entgegen dem landesweiten Trend hat die Sterblichkeit im Hochsauerlandkreis im vergangenen Jahr abgenommen. Das ergibt sich aus den Zahlen vom Statistischen Bundesamt IT.NRW. Der Kreis hat mit seiner geringen Sterblichkeit im Pandemie-Jahr 2020 sogar den geringsten Wert im gesamten Bundesland Nordrhein-Westfalen. Und das trotz Corona.

Insgesamt 2920 Menschen sind im Jahr 2020 zwischen Arnsberg und Hallenberg gestorben. Darunter fallen auch die insgesamt 76 an oder mit Corona im vergangenen Jahr verstorbenen Menschen. Damit sind 3,8 Prozent weniger Menschen im Hochsauerlandkreis verstorben als noch im Vor-Corona-Jahr 2019. Damals waren insgesamt 3200 Menschen verstorben.

Remscheid an der Spitze

Der Hochsauerlandkreis hat ausschließlich ab September 2020 bis Jahresende einen steigenden Zahl der Sterbefälle zu verzeichnen. Dagegen lagen die Zahlen von Januar bis einschließlich August unter dem Durchschnitt der Vorjahre.

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Mit Blick auf das gesamte Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt der Kreis damit entgegen dem Trend. Landesweit sind im vergangenen Jahr laut IT.NRW nämlich 3,3 Prozent mehr Menschen gestorben. Trauriger Spitzenreiter ist die kreisfreie Stadt Remscheid, dort starben im Vergleich zum Jahr 2019 9,2 Prozent mehr Menschen. 2020 starben in Remscheid 92 Menschen an oder mit Corona. Laut einem Sprecher des Landesamtes sind die landesweit betrachtet gestiegenen Zahlen auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Mehr Sterbefälle während der Corona-Wellen

Diese Aussage wird beim Blick auf die Sterbefälle der einzelnen Monate des vergangenen Jahres untermauert. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland lagen die Zahlen in Nordrhein-Westfalen nämlich unter dem Niveau der Vorjahre. Einen Monat später, im April 2020, stieg die Zahl der verstorbenen Menschen hingegen um 7,2 Prozent.

Noch deutlicher ist dieser Trend anhand beim Blick auf den Beginn der dritten Pandemie-Welle abzulesen. Im Dezember 2020 starben in NRW durchschnittlich 21,7 Prozent mehr Menschen als im Vergleichszeitraum 2017 bis 2019.

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Neben der Corona-Pandemie ist auch die immer älter werdende Gesellschaft ein Grund für die gestiegenen Zahlen. Die Zunahme der Sterbefälle in der Altersgruppe 80 Jahre und älter lag im Jahr 2020 bei 7,2 Prozent. Im Schnitt liegt das Durchschnittsalter in Nordrhein-Westfalen bei 44,2 Jahren (2019) und ist damit so hoch wie noch nie zuvor. 28 Prozent der Menschen in NRW sind 65 Jahre und älter.