Neuastenberg. Der Fußballplatz in Neuastenberg wird nicht mehr gebraucht. Deshalb setzt der Verein dort mit Hilfe von Fördermitteln jetzt ein neues Projekt um.

Dort, wo viele Jahre die Kicker des SC Neuastenberg-Langewiese trainiert und Fußballspiele ausgetragen haben, soll schon bald eine blühende Wiese entstehen. Grund: Der Aschenplatz wird nicht mehr gebraucht, da es inzwischen keine eigene Fußball-Mannschaft mehr gibt. Deshalb hat der Sportverein nach einer guten Lösung für das brach liegende Spielfeld gesucht und sie mit Hilfe eines Förder-Projektes gefunden.

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Keine Mannschaft mehr

„Wir wollten keine Mondlandschaft hier direkt vor der Nase haben“, erklärt Karl-Heinz Sander. Er ist stellvertretender Geschäftsführer des SCNL. Er sagt, dass es natürlich alle sehr schade finden, dass das Spielfeld nicht mehr durch eine aktive Fußball-Abteilung genutzt wird. Aber: „Es gab einfach nicht mehr genug Spieler.“ Auch nachdem es einen Zusammenschluss zur SG Astenberg gegeben habe, sei es irgendwann nicht mehr möglich gewesen, eine Mannschaft aufzustellen. Deshalb sei irgendwann klar gewesen, dass es sich nicht mehr lohnen würde, neue Asche auf den Sportplatz aufzubringen. Inzwischen wird Fußball nur noch hobbymäßig auf dem vereinseigenen Soccer-Platz gespielt, der vor fünf Jahren gebaut wurde.

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Spielfeld wird umgestaltet

Als sich die Möglichkeit ergab, den Platz für den symbolischen Wert von einem Euro von der Stadt Winterberg zu übernehmen, habe sich der Verein entschlossen, dieses Angebot anzunehmen. Mit Hilfe eines Förderprogramms soll der rote Aschenplatz im Zentrum der Sportanlage komplett neu gestaltet werden. Zäune, Tore und Fangnetze sind bereits weitgehende entfernt worden. Auch das Spielfeld existiert nicht mehr: 580 Tonnen Mutterboden und die Blumensaat sind darauf verteilt worden.

Jetzt soll zusätzlich noch Heumahd aus dem Bergwiesenprojekt Winterberg (FFH-Gebiet) darauf ausgebreitet werden, berichtet Andre Schüller, Geschäftsführer des SCNL. So soll eine blühende Naturfläche mit heimischen Pflanzen entstehen, die im Sommer als Wiese und im Winter für den Biathlon-Sport genutzt werden kann. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf insgesamt rund 20.000 Euro.

Mittel aus Förderprogramm

80 Prozent von den 20.000 Euro Kosten werden über das Förderprogramm der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen der „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ gefördert. Darin enthalten sind 1600 Euro Förderung durch die Stadt Winterberg.

2021 stehen insgesamt 200.000 Euro für 25 Kleinprojekte in diesem Programm zur Verfügung. Die Mittel werden über den Leader-Regionalverein Hochsauerland abgerufen.

Lange Vereinsgeschichte

Der SC Neuastenberg-Langewiese blickt inzwischen auf eine über 100-jährige Vereinsgeschichte zurück. Auf der Internetseite ist nachzulesen, dass der Verein 1908 als Ortsgruppe „Astenberg-Süd“ des „Skiklubs Sauerland“ gegründet wurde und „Pionierarbeit beim Aufbau des Skilaufs im Sauerland“ geleistet hat. Weiter heißt es, dass die gesamte Biathlonanlage in Neuastenberg ein bedeutender Teil der Außenstelle Winterberg des Olympiastützpunktes Westfalen ist. Vor einigen Jahren wurde der Schießstand erneuert. Er besteht aus einem Kleinkaliberschießstand mit sech elektromechanischen und neun mechanischen KK-Scheibenanlagen sowie 12 Luftgewehrständen.

Mitgliederstarker Verein

Zur Anlage gehört außerdem eine drei Kilometer lange Rollerstrecke und ein weit verzweigtes Wegenetz, das viele Laufvarianten sowohl für den Cross- als auch für den nordischen Skilauf ermöglicht. Zu dem weiteren Angebot gehören eine Schwimmabteilung, Breitensportangebote und Snowboardsport. Insgesamt hat der Verein, so berichtet Karl-Heinz Sander, rund 900 Mitglieder: „Damit sind wir der zweitgrößte Verein im Winterberger Stadtgebiet.“

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