Hochsauerlandkreis. Die erste Bilanz zum Start der „Woche des Impfens“ im Impfzentrum des HSK fällt positiv aus. Das sagen die Verantwortlichen:
Der Start war schon einmal vielversprechend. Am ersten Tag der „Woche des Impfens“ im Impfzentrum des Hochsauerlandkreises in Olsberg haben viele Menschen das flexible Angebot genutzt und sich impfen lassen. Vor allem viele Jugendliche nahmen das Gelegenheit war, sich ohne vorherige Terminvereinbarung gegen das Coronavirus schützen zu lassen.
351 Menschen zusätzlich zu den bisher vereinbarten Terminen konnte der Leiter des Impfzentrums, Dr. Christoph Hüttemann, am Montag vermerken. Insgesamt wurden 907 Menschen geimpft. „Das ist ein sehr guter Trend, ich hoffe das hält so an“, sagt der Mediziner. Verimpft wurde überwiegend das Vakzin von Biontech, alle weiteren Impfungen wurden mit Moderna vollzogen.
Flexibilität sorgt für Andrang
Als Grund für die hohe Nachfrage nach den Impfstoffen am ersten Tag der ausgerufenen „Woche des Impfens“ sieht Hüttemann vor allem den Wegfall der zuvor notwendigen Bürokratie der Terminvereinbarung. „Die Flexibilität sich mal eben impfen zu lassen und so spontan zu entscheiden, hat uns diesen Ansturm beschert“, so der Leiter des Impfzentrums.
Das ist der aktuelle Stand im HSK
Am Dienstag, 13. Juli, 9 Uhr, vermeldet das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises keine Neuinfizierten und 24 Genesene. Damit gibt es erstmals seit dem 22. Juni keine erfasste Neuinfektion innerhalb eines Tages im Hochsauerlandkreis.Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 7,3. Damit gibt es aktuell 44 Infizierte, 9.608 Genesene sowie 200 Sterbefälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Stationär werden drei Personen behandelt, eine wird intensivmedizinisch betreut. Die Zahl der bestätigten Fälle beträgt 9.852.
Vornehmlich Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren nahmen das Angebot war, sich spontan im Impfzentrum ihren Coronaschutz abzuholen. Sollte diese Alterskohorte weiterhin so zahlreich wie am Montag in das Impfzentrum in Olsberg kommen und die Chance auf eine Schutzimpfung wahrnehmen, dürfte auch der Anteil der bereits geimpften Menschen im Hochsauerlandkreis schnell merklich steigen.
Einige Ungewissheiten bei der Impfquote
Derzeit liegt die Quote der Erstimpfungen im Kreis bei Menschen ab dem 18. Lebensjahr bei 76 Prozent. Vollständig geimpft sind derweil 57 Prozent der Menschen im Hochsauerlandkreis. Bei Betrachtung der Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ist allerdings zu berücksichtigen, dass nicht alle Impfungen erfasst werden. „Es fehlen die Impfungen der Betriebs- und Privatärzte, da diese ihre Zahlen direkt an das RKI melden. Die Impfquoten liegen also in Wirklichkeit noch etwas höher“, sagt KVWL-Pressesprecherin Jana Ebert.
Ebenfalls nicht mit in die Zahlen der KVWL eingerechnet sind die bereits geimpften Menschen unter 18 Jahren. Mit der Woche der Impfung soll dort für ein unmittelbares und spontanes Impfangebot an Jugendliche gemacht werden, um auch hier den Anteil der geimpften Personen deutlich zu erhöhen. Bundesweit sind derzeit allerdings lediglich der 12 Prozent der 12- bis 18-Jährigen geimpft.
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Weiterhin nicht berücksichtigt werden Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren. „Das ist allerdings eine rein rechtliche Frage“, sagt Dr. Christoph Hüttemann. Damit folgt das Impfzentrum der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO), die bisher keines der bisher vier zugelassenen Vakzine für diese Altersgruppe empfohlen hat. „Ich hoffe weiterhin auf eine Empfehlung der STIKO, damit wir auch Menschen in diesem Bereich ein Impfangebot machen können“, so Hüttemann.
Neue Empfehlung der STIKO gefordert
Die Entscheidung über eine Impfung von 12- bis 15-Jährigen liegt bei den Eltern. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstagvormittag bekannt gab, ist die Entscheidung über eine Impfung von Jugendlichen ab 12 Jahren nach individueller Entscheidung und Risikoakzeptanz möglich. Dieses Angebot haben laut Spahn bisher über 600.000 Menschen in ganz Deutschland bereits angenommen.
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Ausreichend Impfstoff steht dafür im dritten Quartal wie angekündigt ausreichend zur Verfügung. „Wir haben in absehbarer Zeit keinen Impfstoffmangel zu befürchten“, sagt Dr. Christoph Hüttemann. Ob es eine Aktion wie die „Woche des Impfens“ in Olsberg auch mit Ablauf dieser Woche geben wird, ist derweil unklar. Hüttemann hat dazu eine klare Meinung. „Ich würde es mir wünschen. Aber am Ende entscheidet das die STIKO“, so der Allgemeinmediziner.