Marsberg/Paderborn. Die Sparkasse Paderborn-Detmold reagiert auf das sich verändernde Kundenverhalt und zieht sich weiter auch aus dem HSK zurück

Die Sparkasse Paderborn-Detmold verabschiedet sich weiter aus dem Hochsauerland. Sie schließt die Filialen in Giershagen und in Westheim. Damit bleiben von der ehemals selbstständigen Sparkasse Marsberg 20 Jahre nach dem Beitritt zur Sparkasse Paderborn nur noch die Innenstadtfiliale und die Selbstbedienungsfiliale in Bredelar.

Auch hier dasselbe Problem wie in der ganzen Branche: Die Nutzungsgewohnheiten und die Art, wie Bankgeschäfte abgewickelt werden, haben sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Neben dem Online-Banking nutzen die Kunden der Sparkasse Paderborn-Detmold inzwischen sowohl die Sparkassen-App als auch die Telefon- und Videoberatung in ihrem Alltag sehr intensiv. So werde die Banking-App inzwischen im Durchschnitt mehr als 130 Mal pro Jahr und Kunde aufgerufen, teilt das Unternehmen mit.

Wird demnächst geschlossen: die Filiale Westheim der Sparkasse Paderborn-Detmold. 2009 gab es auf sie einen Raubüberfall.
Wird demnächst geschlossen: die Filiale Westheim der Sparkasse Paderborn-Detmold. 2009 gab es auf sie einen Raubüberfall. © WP | Annette Dülme

„Verbunden mit diesen Veränderungen erleben wir in der Folge eine deutlich geringere Kundenfrequenz in unseren Filialen. Sparkassen-App und digitale Beratung sind die neue Normalität“, sagt Arnd Paas, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Vor allem das veränderte Verhalten der Kunden macht eine Anpassung der Struktur des Filialvertriebs notwendig.

Bilanzsumme 8,4 Milliarden Euron

Die Veränderung in den einzelnen Filialen werden ab dem 1. September nach und nach erfolgenDie betroffenen Kunden und Geschäftspartner sollen jeweils zeitnah konkret informiert werdenDas Filialnetz der größten Sparkasse in Ostwestfalen-Lippe - 2020 betrug die Bilanzumme 8,4 Milliarden Euro - umfasst nach den jetzt beschlossenen Maßnahmen in 19 Kommunen insgesamt 60 Standorte.

Daher hat der Verwaltungsrat in seiner Sitzung am 23. Juni den einstimmigen Beschluss gefasst, Veränderungen im Filialnetz vorzunehmen. „Wir sind fest davon überzeugt, mit dieser Entscheidung die richtigen und notwendigen Schritte eingeleitet zu haben“, so Michael Dreier, Vorsitzender des Verwaltungsrates und Bürgermeister der Stadt Paderborn.

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In Bad Lippspringe und den Gemeinden Hövelhof und Borchen bleiben die Standorte vollständig erhalten. In anderen Kommunen werden vereinzelt kleinere, zumeist nicht an jedem Tag geöffnete Filialen zu SB-Filialen (Selbstbedienung) umgebaut oder auch geschlossen. I

„Flächendeckende Versorgung sicher gestellt“

Insgesamt komme die Sparkasse ihrem Versorgungsauftrag nach, denn die nächstgelegene Filiale sei nach wie vor nur wenige Kilometer entfernt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. „In jeder Kommune werden wir auch in Zukunft mit mindestens einer Filiale vertreten sein, in der eine persönliche Beratung angeboten wird. So sind wir überall in der Region vertreten und können eine flächendeckende Versorgung sicherstellen“, ist Hubert Böddeker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, vom neuen Konzept überzeugt.

Die Filiale Westheim hatte im September 2009 für Schlagzeilen gesorgt. Damals hatten zwei maskierte und bewaffnete Männer die Bank überfallen. Das Fernsehen hatte für die Fahndung nach den Täter die Aktion vor Ort nachgestellt.