Brilon. Schnade und Schützenfest in Brilon wurden wegen Corona abgesagt. Ende September steht die Michaeliskirmes auf dem Programm. So steht die Chance:

Die Schnade und das Schützenfest in Brilon fallen zum zweiten Mal der Corona-Krise zum Opfer. Besteht aber eine Chance für die Michaeliskirmes, wenn die 7-Tage-Inzidenz weiter sinkt. Eine Entscheidung über die Traditionsveranstaltung Ende September wurde jedenfalls noch nicht getroffen.

Auch wenn die neuerliche Absage von Schnade und Schützenfest in Brilon nicht unerwartet kam: Karin Bange jedenfalls fühlt sich „traurig“. Die Ratsfrau hatte gemeinsam mit ihrer Cousine und ehemaligen Schützenkönigin Anja Isenberg vor einem Jahr via Facebook die „Challenge Use Schnade 2021“ gestartet. Die Gruppe sollte als originelle „Foto-Petition“ den Rat dazu bewegen, die im Vorjahr nicht mögliche „Rüthener und Almer Schnade“ nicht ausfallen zu lassen, sondern sie in diesem Jahr nachzuholen. Die Aktion wurde zum Selbstläufer und der Rat fasste diesen Beschluss tatsächlich - für Anja Isenberg und Karin Bange „eine unvergessliche Aktion vieler heimatverbundener Brilonerinnen und Briloner“.

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Anfang des Jahres habe man ja noch die Hoffnung gehabt, im Sommer zur Normalität zurückfinden zu können. Aber angesichts der „dritten Welle“ sei die jetzt von den Schützen und der Stadtspitze getroffene Entscheidung zu erwarten gewesen. Die „Challenge“-Facebook-Gruppe wollen die beiden jedoch weiterlaufen lassen. Zu schön seien die vielen dort geposteten Fotos, Geschichten und Erinnerungen - also los, die Seite darf weiter bespielt werden.

Challenge-Gruppe weiter bespielen

Noch nicht klar ist, welche Schnade denn im kommenden Jahr gegangen werden soll: die im vergangenen Jahr ausgefallene und per Challenge-Petition für dieses Jahr zur Nachholung beschlossene „Rüthener und Almer Schnade“ oder die regulär anstehende Blumenschnade von der Sommerseite bei Thülen über die Briloner Hochfläche zum Lagerplatz am Eschenberg bei Hoppecke? Für beide gibt es gute Argumente. Die einen geht es um Kontinuität bei der Abfolge der fünf Etappen. Die anderen möchten den Rhythmus der Jahreszahlen beibehalten und würden es in Kauf nehmen, die 2020er Schnade ausfallen zu lassen. Das hat es in der über 800-jährigen Schnade-Geschichte nur zu Kriegszeiten oder - wie zwischen 1841 und 1848 - nach üblen Ausschreitungen aufgrund eines Verbotes gegeben. Da die Schnade eine städtische Veranstaltung sei, werde dies beizeiten der Rat zu entscheiden haben, so Dr. Bartsch weiter zur WP.

Kirmes-Gespräch vor den Sommerferien

Mit dem Vatertags-Wochenende wäre in Thülen wieder die Schützenfest-Saison losgegangen. Karin Bange in ihrem Post auf der Schnade-Challenge-Seite: „Auf die ersten richtigen Feste freuen wir uns sicher alle - das wird sicher der Hammer.“

Ob die Michaelis-Kirmes jedoch dazuzählen kann, steht aber noch in den Sternen – auch nach den Lockerungsankündigungen des Landes NRW. Ob die Kirmes eine Chance habe, so Bürgermeister Dr. Christof Bartsch zur WP, lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt „noch nicht abschließend sagen“. Es gelte, die weitere Entwicklung abzuwarten und eine Stetigkeit auf niedrigem Inzidenz-Niveau zu bekommen. Die Kirmes findet immer über das letzte Wochenende im September statt. Eine Deadline, zu der eine Entscheidung aus organisatorischen Gründen getroffen werden muss, gebe es nicht. Der Bürgermeister: „Wir werden uns vor den Sommerferien zusammensetzen.“ Dann wird vermutlich auch deutlicher sein, wie weit die Impfkampagne im HSK fortgeschritten ist und ob Ende September jeder Impfwillige eine zweite Impfung erhalten hat.