Hochsauerlandkreis. Seitdem die niedergelassenen Ärzte im HSK gegen Corona impfen, zieht das Impftempo deutlich an. Die KVWL sieht weitere Vorteile.

Im Hochsauerlandkreis impfen bereits mehr als 90 Prozent der Hausärzt ein ihren Praxen gegen das Coronavirus und auch immer mehr Fachärzte beteiligen sich an den wichtigen Impfungen. „Damit ist die Strategie, die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte in die Impfkampagne einzubinden und den Impffortschritt zu beschleunigen, auch in dieser Flächenregion voll aufgegangen“, erklärt Dr. Hans-Heiner Decker, Hausarzt und Leiter der Bezirksstelle Arnsberg der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL).

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Das Impfen in den Praxen hat dabei gleich mehrere Vorteile: Zum einen kennen die niedergelassenen Ärzte ihre Patienten in der Regel sehr gut. Daher können sie eventuelle Vorbehalte oder Unsicherheiten oft im persönlichen Gespräch ausräumen. Zudem wünschen sich viele Patientinnen und Patienten, von ihrem „eigenen“ Arzt geimpft zu werden statt sich in ein Impfzentrum zu begeben, bei dem sie vorher nicht wissen, wer ihnen die Spritze setzt.

KVWL: Zweites Impfzentrum nicht notwendig

Ein ganz wesentlicher Punkt ist auch die Kosteneffizienz: Die niedergelassene Ärzteschaft im HSK nutzt für das Impfen ihr bestehendes, gut aufeinander abgestimmtes Netz von Praxen, sodass keine zusätzlichen Kosten zum Vorhalten der entsprechenden Infrastruktur entstehen. „Vor diesem Hintergrund ist die geäußerte Forderung nach einer weiteren zentralen Anlaufstelle für Corona-Impfungen im Hochsauerlandkreis zum jetzigen Zeitpunkt für mich absolut nicht nachvollziehbar“,erklärt Dr. Decker. Außerdem seien die Impfdosen immer noch begrenzt, daran würde auch einzusätzliches Impfzentrum nichts ändern. Es würden somit nicht mehr Menschen geimpft werden können.

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Sein großer Dank geht an die Ärztinnen und Ärzte sowie die Medizinischen Fachangestellten derRegion: „Man darf nicht vergessen, dass sich hinter den Teams in den Impfzentren und den mobilen Teams für die aufsuchenden Impfungen die gleichen Personen verbergen, die parallel dazu 255.000 Einwohner des HSK medizinisch versorgen – auch im ärztlichen Notfalldienst am Wochenende“, betont Dr. Decker. Nun sei die Politik am Zug, endlich die Priorisierung für alle Impfstoffe aufzuheben und damit den letzten Bremshebel der Impfkampagne zu lösen