Hochsauerlandkreis. Zum Abschluss der Serie zum Thema Wohnen im HSK berichten Menschen, wieso der Immobilienmarkt eine „Katastrophe“ ist und was sie sich wünschen.

„In einem Haus ist man nie richtig fertig“, sagt Jürgen Rahmann aus Bruchhausen – er hat sein Traumhaus gekauft und ist glücklich endlich „Freiraum“ zu haben. Das hat er der Westfalenpost im Rahmen der Serie Mieten, Bauen, Wohnen im HSK erzählt, in der es um das Wohnen im Hochsauerlandkreis geht. Im letzten Teil der Serie kommen die HSKler zu Wort – und berichten, wie sie am liebsten Wohnen würden, wo sie Probleme sehen und was sie sich wünschen. Das sagen die Menschen...

… über das Bauen

Marianne Funke ist stolz auf ihr eigenes Haus in Medelon: „Sind wunschlos glücklich im Eigenheim – vor 25 Jahren selber Stein auf Stein gebaut.“ Das Bauen, es scheint ein Stolzprojekt im Sauerland zu sein.

… über das Kaufen

„Wir haben in jungen Jahren ein Haus gekauft“, schreibt eine Marsbergerin, die anonym im Netz unterwegs ist, „Wir wollten drei Kinder und einen Hund mit Garten für die Kinder. Das ist zur Miete kaum machbar. Große Wohnungen sind in Winterberg auch kaum noch bezahlbar, mit Kleinkind und bekommst du kaum eine Chance. Ich bin noch heute jemandem sehr dankbar, der uns maßgeblich zu unserem Häuschen verholfen hat.“

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Auch Nadine Borgmann hat lieber ein Haus als Eigenheim: „Vorteil: du kannst bis auf einige Ausnahmen tun und lassen was du willst. Nachteil: du bist für alles verantwortlich. Gebühren, Reparaturen etc. Mein Fazit: Ich habe lieber mein eigenes kleines Haus. Die Vorteile für mich überwiegen einfach im Gegensatz zu einer Mietwohnung (auch aus rechtlicher Sicht).“ Die Marsbergerin setzt aber hinzu: „Aber man kann mit beidem Glück/Pech haben.“

Thomas Plebs aus Marsberg drückt den Vorteil eines Kaufes etwas pragmatischer aus: „Jeder bezahlt im Leben ein Haus! Entweder seins, oder das des Vermieters.“

… über die Preise

Gregor Große aus Brilon lebt derzeit „günstig zur Miete“, wie er sagt. Er besitzt zwar eine Immobilie, vermietet diese jedoch derzeit. „Allerdings sehe ich aktuell einen völlig überzogen teuren Immobilienmarkt und den Irrsinn vieler Menschen, die – nur weil das Geld billig ist – sich bis zur Dachrinne verschulden. Preise von 200 Euro pro Quadratmeter ist Wahnsinn für Brilon. Na mal schauen, wie lange die Notenbanken das Spiel so weiter spielen.“

Jennifer Frenzel aus Brilon spricht über den Briloner Wohnungsmarkt als „Katastrophe“: „Ein Haus kaufen ist fast unmöglich, da die Preise einfach so hoch sind und das meist für Häuser, bei denen sich fast schon eher ein Abriss als eine Sanierung lohnen würde. Baugrundstücke gibt es so gut wie gar nicht und wenn, dann sind die Preise auch extrem hoch. Mietwohnungen, naja, da werden auch Preise verlangt... Da frag ich mich, wie man das noch stemmen soll. Gerade wenn man Familie hat. Außerdem sind es meist Drei-Zimmer-Wohnungen. Und Haustiere sind meist sowieso nicht erwünscht.“

Resat Karaca aus Brilon sucht derzeit ein Haus – und schreibt von Schwierigkeiten: „Ich suche alles – Grundstück, Haus, Wohnung, aber es ist schwer das passende zu finden. Die verlangen mittlerweile so hohe Preise, dass es das gar nicht Wert ist. Wünsche mir, das die zuständigen Ämter oder Personen mehrere Bauplätze ermöglichen.“

Maria-Louise Donecker schreibt: „Ich wohnte zur Miete im HSK, hätte gerne gekauft. Bei einer Infrastruktur, die mir es nicht erlaubt, ohne Auto meinen Alltag sowohl privat als auch beruflich zu meistern, waren dann die Immobilienpreise einfach zu hoch. Häuser in der Preislage, die ich anstrebte, hatten allesamt eigentlich einen Kernsanierungswert. Für das Geld, was ich dann reinstecken hätte müssen, bekomme ich im Rhein-Main-Gebiet dann auch Häuser – mit nur einer erheblich besseren Infrastruktur.“

… über ihre Wünsche

„Mehrgenerationen- und andere bunte Wohnkonzepte, gern in Kombination mit weiteren sozialen Projekten wie Urban Farming, offene Werkstätten und co.“, schreibt Bianca Paulsen aus Marsberg und bekommt für ihren Vorschlag viel positives Echo. „Das wünsch ich mir.“