Brilon/Willingen/Medebach. Am Willinger Skisprung-Bahnhof „Stryck“ baut das DRK eine neue Rettungswache. Mehr zu den Gründen und dazu, dass auch der HSK davon profitiert.
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Beim Hochsauerlandkreis wird aktuell der neue Rettungsdienstbedarfsplan fortgeschrieben. Wenn alles klappt, könnte er im Juni im Kreistag verabschiedet werden. Der Plan legt u. a. die Standorte für Rettungswachen und Notärzte im HSK fest. Zielsetzung des Planes ist es, dass im Notfall ein Rettungswagen binnen 12 Minuten den Patienten erreicht haben muss. Ein strittiger Punkt ist immer noch der Vorschlag des Gutachters, die beiden Notarztstandorte Olsberg und Brilon an der B480 zusammenzulegen. Das stößt bei beiden Kommunen nicht auf Gegenliebe.
Karten werden gemischt
Auch im Nachbarkreis Waldeck-Frankenberg werden die Karten in Sachen Rettungsdienst neu gemischt. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich haben Vertreter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), von Firmen und Politik den Baubeginn der neuen Rettungswache im Wakenfeld zwischen Willingen und Usseln begangen: Seit zwei Wochen lässt das DRK dort bauen, geplant sei die Fertigstellung Anfang November, erklärte Geschäftsführer Michael Wehmeyer.
Unterschiedliche Hilfsfristen
In Deutschland sind die Bundesländer zuständig für den Rettungsdienst. Dementsprechend sind die gesetzlichen Vorgaben zur Hilfsfrist in 16 unterschiedlichen Rettungsdienstgesetzen geregelt. Die Hilfsfrist beginnt überwiegend mit dem Eingang des Notrufes, mit der Einsatzentscheidung (Niedersachsen), der Einsatzeröffnung (Bremen) oder dem Beginn der Anfahrt (Bayern, Saarland).Die Hilfsfrist selbst reicht von acht Minuten in dicht besiedelten Gebieten NRWs bis hin zu maximal 17 Minuten in ländlichen Gebieten Thüringens.
2,4 Millionen Euro investiert das DRK – es schießt die Summe vor, über die Krankenkassen kommt das Geld zurück. Nötig macht den Neubau unter anderem der boomende Rad-Tourismus in Willingen, die Einsatzzahlen sind um 30 Prozent gestiegen, erläuterte Wehmeyer – die neue Wache soll Platz für drei Fahrzeuge bieten, zwei durchgängige, ein temporäres. Auch ein 60 Quadratmeter großer Schulungsraum ist vorgesehen.
Verstärkung auch für den HSK bei Engpässen
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Für eine solche Verstärkung wäre im bestehenden Standort in Usseln (am Ortsaus- bzw. eingang in Richtung Düdinghausen) kein Platz mehr gewesen, fügte der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese (CDU) hinzu. „Der Landkreis ist zuständig für die Sicherstellung des flächendeckenden Hilfsdienstes innerhalb von zehn Minuten“, führte er aus. Gerade im Bereich Rattlar/Schwalefeld habe das mit den bisherigen Umständen schwierig werden können. Der Neubau im Upland sei übrigens die vorerst letzte Baumaßnahme bei der flächendeckenden Sicherstellung der Hilfsfristen, erläuterte Frese. Er sei froh, dass ein guter Standort gefunden wurde – und dass der Landkreis als Träger des Rettungsdienstes auf die örtlichen Verbände wie das DRK zählen könne.
Wichtig für Weltcup-Besucher
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Willingens Bürgermeister Thomas Trachte begrüßte die Initiative von DRK und Landkreis: In Zeiten fortschreitender Zentralisierung wisse er Investitionen vor Ort zu schätzen. Der große Platz zwischen Bundesstraße und Bahnstrecke sei derweil wichtig für die Besucher des Weltcup-Skispringens. Mit einem neuen Verkehrskonzept und einem Ausbau des Stryck-Bahnhofs will die Gemeinde dem begegnen. Der asphaltierte Parkplatz südlich der Bundesstraße soll vergrößert werden, vom mit der Polizei abgesprochenen Konzept verspricht die Gemeinde sich sogar eine Verbesserung der Abläufe.„Hier ist die Wache sichtbar“, erklärte er – das klinge vielleicht erst einmal nicht wichtig, aber hunderttausende Gäste kommen jedes Jahr am Wakenfeld vorbei und könnten die medizinische Präsenz im Upland dann sehen. Für Besucher wie Einheimische stärke der Neubau das Sicherheitsempfinden.
Für die Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes im HSK ist die neue Wache nicht von Belang. Kreissprecher Martin Reuther: „Der Plan bezieht sich nur auf Flächen innerhalb unseres Kreisgebietes.“ Für die Menschen vor Ort stellt der Neubau zwischen Usseln und Willingen aber sehr wohl eine Verbesserung in der medizinischen Versorgung dar. „Man hilft sich auf beiden Seiten des Kreises aus“, sagt Reuther. Von Wakenfeld bis in den Medebacher oder Briloner Raum seien es kurze Entfernungen. Bei Engpässen spielen Landesgrenzen keine Rolle.