Marsberg. Die Freiwillige Feuerwehr Marsberg hatte im Corona-Jahr 2020 alle Hände voll zu tun: Viele Einsätze, neue Fahrzeuge, neue Feuerwehrgerätehäuser.
Die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr Marsberg rückten in 2020 zu 20 Verkehrsunfällen aus, beseitigten 30 Wasser- und Sturmschäden, eine Gasausströmung, zwei Gasfreisetzungen und absolvierten 36 Ölspureinsätzen. Bei 32 Einsätzen waren Menschen in Notlagen geraten. 24 Menschen konnten gerettet werden. Die First Responder rückten 16 Mal aus. Falschalarme gab es ebenfalls 16.
Die freiwillige Feuerwehr der Stadt Marsberg hatte auch im vergangenen Corona-Jahr alle Hände voll zu tun. Sie besteht aus 16 Löschgruppen und einem Löschzug. Den Jahresbericht 2020 der Wehrleitung stellte der stellvertretende Wehrleiter Martin Hünemeyer in der vergangenen Sitzung des Feuerwehrausschusses vor.
Übungsbetrieb ruht
Wegen der Corona-Pandemie wurde der gesamte Übungsbetrieb für die aktiven Feuerwehrleute wie auch der Jugendfeuerwehr eingestellt. Auch der Ehrenabteilung wurde der Zutritt zu den Feuerwehrhäusern untersagt. Nach den ersten Lockerungen wurde ab dem 1. September bis zum 23. Oktober, der Übungsbetrieb wieder aufgenommen. Danach wurde laut Dienstanweisung wieder jeglicher Übungsdienst untersagt. Bis heute.
Einzig der Übungsbetrieb für die Atemschutzträger am ZFR. Der ist unter Corona-Bedingungen wieder aufgenommen worden. Hünemeyer: „Es gibt durch den Landesfeuerwehrverband und den Feuerwehrverband HSK Bestrebungen, den Übungsbetrieb zu lockern in Verbindung mit den Schnelltestes. Hierzu erwarten wir ein Konzept.“
29 Feuerwehrfahrzeuge
29 Feuerwehrfahrzeuge stehen den Kameraden zur Verfügung. Das Durchschnittsalter liegt derzeit bei 13 Jahren. Die ältesten Fahrzeuge stehen in Heddinghausen (34 Jahre) Bredelar (30 Jahre), Giershagen (28 Jahre), Westheim (26 Jahre) und Essentho (25 Jahre). Die Hilfeleistungsfahrzeug (HLF) 10 für Bredelar und Giershagen sind bestellt. Die Beschaffungen für Westheim und Essentho sind getauscht worden, weil das vorgesehene Fahrzeug für Westheim nicht ins Feuerwehrhaus passt und das Feuerwehrhaus in keiner Weise mehr den Sicherheitsvorschriften entspricht. Die Ausschreibungen der Fahrzeuge der Löschgruppen Bredelar/Beringhausen und Giershagen, Heddinghausen und Essentho laufen.
Weil die 16 Feuerwehrgerätehäuser der Löschgruppen im Stadtgebiet nicht mehr den notwendigen Sicherheitsstandards entsprechen, hatte die Stadtverwaltung ein Gutachten durch externe Firmen in Auftrag gegeben. Danach müssten, wie berichtet, knapp drei Millionen Euro bis 2016 in die Sanierung, an- und Neubauten gesteckt werden.
Als erstes soll Helminghausen ein neues Feuerwehrgerätehaus bekommen. Das Fahrzeug ist bisher in einer von privat angemieteten Garage untergebracht. Für den Neubau liegt laut Stadtverwaltung die Baugenehmigung jetzt vor. Der Förderbescheid des Landes wird noch erwartet.
Auch Meerhof soll ein neues Gerätehaus bekommen. Mit der Planung ist ein externer Architekt beauftragt. Es sind drei mögliche Standorte für das Gerätehaus bestimmt worden. Der Architekt erstellt zunächst eine Machbarkeitsstudie. Danach wird die Politik in Absprache mit der Löschgruppe und der Ehrleitung einen Standort bestimmen.
Machbarkeitsstudien
Ordnungsamtsleiter Michael Martin sagte, dass die ehemalige Schule in Heddinghausen verkauft wird. Somit steht der Dorfgemeinschaft mittelfristig kein Dorfgemeinschaftshaus mehr zur Verfügung. Zurzeit laufen Überlegungen, die jetzige Gemeindehalle bzw. das Gerätehaus so umzubauen, dass diesbezüglich Ersatz geschaffen wird. Auch hierzu soll es eine Machbarkeitsstudie geben. Die Atemschutzträger haben neue Isolierkleidung bekommen und es sind neue digitale Handfunkgeräte angeschafft worden.
Schwankungen der Mitgliederzahl in der Einsatzabteilung durch Austritte und Wechsel in die Ehrenabteilung können laut Wehrleitung durch Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr und Eintritte kompensiert werden. Die Jugendfeuerwehr ist ab 2016 aber von 155 auf heute 125 Mitglieder gesunken. Deshalb müsse die Personalentwicklung im Fokus bleiben. Die Auswertung der Hilfsfristen werden in der nächsten Ausschusssitzung vorgestellt.