Brilon. Die Böschung im Bremecketal bei Brilon war viel maroder als gedacht. Folge: Die Sanierung wurde aufwändiger und damit auch teurer.

Die Straße durch das Bremecketal bei Brilon ist wieder frei. Straßen NRW hat die aufwändige Felssicherung abgeschlossen – ein Unterfangen mit Überraschungen. Denn als Anfang Oktober vergangenen Jahres begonnen wurde, das lockere Gesteinsmaterial an der Böschung der L 913 zu entfernen und den Fels mit einem Drahtnetz zu bespannen, war man von einer zu sichernden Fläche von rund 2500 Quadratmetern ausgegangen.

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Letzten Endes wurden daraus jedoch ziemlich genau doppelt so viel. Das verlängerte nicht nur die Bauzeit, sondern trieb auch die Kosten in die Höhe. Rund 560.000 Euro hat die Sicherung der beiden Hänge letztlich gekostet, kalkuliert hatte Straßen NRW mit etwa 400.000 Euro.

1300 Kubikmeter Material entfernt

Ursprünglich hatte Straßen NRW lediglich einen 140 Meter und einen rund 100 Meter langen Böschungsbereich als gefährdet eingestuft. Letztlich wurde der größere auf insgesamt 270 Meter fast verdoppelt, bei dem kleineren kamen weitere 40 Meter hinzu.

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Auf der gesamten Fläche wurde im Zuge der Sicherungsarbeiten das bereits erodierte, lose Material - insgesamt rund 1300 Kubikmeter - abgetragen und weggeschafft.

1100 Löcher in den Fels getrieben

Rund 1100 Löcher wurden mit dem Teleskopbohrer für die Verankerung in den Felsen getrieben. Die Befestigung des engmaschigen Drahtnetzes erfolgte in einem Raster von zweieinhalb Metern.

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Den größten Aufwand erforderte der Hang im Bereich der Abzweigung zum Gewerbegebiet Bremecketal. Bei dem Gestein handelt es sich, so Oscar Santos, Sprecher von Straßen NRW in Meschede, um sogenannten klüftigen Schiefer. Bereits vor einigen Jahren waren die erodierenden und bröckelnden Felsabschnitte aufgefallen. Zum Schutz des Verkehrs vor Steinschlag hatte Straßen NRW deshalb die Leitplanken dort bis zum Boden heruntergezogen.

HSK-weit nur eine vergleichbare Maßnahme

Entlang der Böschungskante wurden jetzt im Rahmen der Sanierung sogenannte Erosionsschutzmatten angebracht. Dabei handelt es sich um Fasermatten mit eingearbeitetem Saatgut, aus denen heraus sich die Vegetation entwickeln soll. Auf diese Weise soll der Hang dauerhaft vor witterungsbedingtem Erodieren geschützt werden.

Eine vergleichbare Hangsicherung hat es nach Angaben des Straßen NRW-Sprechers im Hochsauerlandkreis erst einmal gegeben, und zwar im Raum Eslohe-Wenholthausen. Weitere, so Oscar Santos, seien aktuell nicht geplant.